ein erfahrungsbericht über einen trip in die grosse hauptstadt von la gomera:
neulich packte mich der wahnsinn. womöglich hatte ich am abend davor ein dorada zuwenig oder ich habe auf dem heimweg von der yesca nach hause zuviel sauerstoff abbekommen. jedenfalls bin ich auf die absolut wahnsinnige idee gekommen mir für ein paar tage einen mietwagen zu nehmen und mal wieder in die grosse metropole im osten der insel zu fahren.
plötzlich viele nette freunde
das ist immer eine prima gelegenheit festzustellen mit wem man auf einmal völlig überraschend befreundet ist ("kannst du mir mal 12 liter milch und drei paletten doradadosen mitbringen und wenn es noch reinpasst 3 grosse kisten waschpulver" etc). ok hätte lieber erst später erzählen sollen das ich da war, aber den trick hatte ich glatt vergessen.
lets go east
also gehts dann gestern echt los mit dem trip in den osten. als erfahrener gomerianer packe ich natürlich erstmal den wagen voll: musik (am besten meditativ), 2 pullen 1,5l auqa sin gas (ist wichtig zu trinken wenn du im stau stehst) und eine aspirin (für den rückweg wenn alles überstanden ist).
schon von weitem sehe ich das desaster an der ersten kreuzung in sanseb und versuche mich schonmal vorab noch während der abfahrt auf die wartezeit beim reinfahren einzustellen.
noch immer mucho tranquillo
völlig relaxt steh ich also in dem kleinen ministau an der kreuzung, lediglich gefühlte 20 autos vor mir. nach einer kleinen spannenden warteschleife von nur 17min kann ich also schnell über die kreuzung rüber und in die altstadt von san sebastian rein.
parkplatzsuche in der hölle des ostens
wie immer fahre ich hinter dem hipertrebol links und versuche mich zu diesem lieblichen schotterparkplatz durchzuschlagen, das gelingt mir sogar. das war mein glück, habe ich aber erst später gemerkt - da hatte mich dann aber alles glück verlassen. dazu später mehr.
ich also auf den schotterplatz rauf und nach kurzer suche ein nur dreimaligem umrunden finde ich die passende lücke für meinen superclio.
noch im autositzen begrüsst mich und meinen clio eine charmante dame in einem schicken weissen seat. nachdem sie mir ein bezauberndes lächeln geschenkt hatte fuhr sie weiter und ich konnte mir den schaden mal von aussen anschauen.
ok, im grunde ist die kleine beule so eine art schönheitsreperatur. der kotflügel sah vorher so glatt langweilig aus, jetzt ist es optisch echt spannender. bin sehr neugierig was die leute von gomera-mietwagen.de dazu sagen ... naja was solls, das leben ist und bleibt spannend.
die stadt der wunder
wie immer wenn ich den mut hatte in diese brodelnde megacity zu fahren versuche ich zuerst zwischen den mopeds, lieferwagen und seats lebend zur plaza zu durchzukommen.
so auch diesmal, aber auf dem weg komme ich immer durch die kleine gasse bei helgas pocoloco laden. doch welch schreck: in der gasse tobt die hölle. planierraupen, bohrhammer und alles was sonst noch krach machen könnte. die ganze gasse eine baustelle und gesperrt ausser ein kleiner streifen von 32cm ganz rechts.
miss san sebastian und ich
dort hasten diverse menschliche wesen mit einkaufstüten und aktenkoffern durch. ich also hinterher, aber dann ging es ums nackte überleben: eine etwa 176 kilo leichter einheimische schönheit ging quer - anders ging es wirklich nicht wegen der 32cm - mir entgegen. noch während bei mir die angst sich breitmacht hat mein unterbewusstsein schon plan b entwickelt und ich setze den gerade noch rechtzeitig um: nächsten hauseingang suchen und die 17cm voll ausfüllen.
die esmeralda quetscht sich mit ihren hautengen leggings vorbei und ich bin wie durch ein wunder noch am leben. also schnell weiter und rechts um die ecke: der nächste schock:
fussgängerzone in san sebastian
ja, ich würde es auch nicht glauben aber es ist trotzdem wahr: die haben die strasse weggehauen und eine fussgängerzone reingebaut. nicht zu fassen, das muss irgendeiner im rathaus in einer amerikanischen serie gesehen haben das es sowas gibt.
also bummle ich ein bisschen rum und habe auch bald eine schicke einkaufstüte samt inhalt.
pause auf der plaza
unter schattigen bäumen trinke ich mir ausnahmsweise schon vor 18:01h ein klitzekleines dorada und entspanne mich nach dem ganzen stress, nicht ahnend das es noch viel schlimmer wird ...
unmittelbar nach dem dritten dorada beschliesse ich meine besorgungen zu machen und auf diversen ämtern erst mal ausgiebig die alten alemanischen zeitungen zu lesen die freundliche touris überall liegen gelassen haben.
news from the world
dabei erfahre ich wichtige neuigkeiten wie "Deutsche Soldaten in den Kongo" und lerne dabei das es nichts gibt was es nicht gibt, sogar das unser liebliches land und seine beeindruckende kultur im tiefsten kongo verteidigt wird. wer hätte das gedacht?
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ok, muss jetzt mal zum strand. es ist einfach zu heiss heute. fortsetzung folgt manana
dann erfahrt ihr alles über das einkaufen im grössten supermercado von la gomera und wahrscheinlich des ganzen universums, die atemberaubende fahrt durch bisher völlig unbekannte und höchst gefährliche vorstädte von san sebastian und die glückliche rückkehr ins friedliche tal im sonnigen westen
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