Gegen den schon mehrfach gefassten Vorsatz, jetzt endlich hier mal die Klappe zu halten, kann ich es nicht lassen.
Vermutlich ist es die verbale Inkontinenz die mich plagt.
Mit der Frage 'Altersruhesitz auf der Insel' habe ich mich auch schon intensiv beschäftigt . Folgende Gedanken dazu:
- Vor 20 Jahren habe ich mir in D eine Wohnung mit traumhaftem Panoramablick gekauft. Wie oft ertappe ich mich dabei, dass ich achtlos an der herrlichen Aussicht vorbei latsche, einfach weil sie alltäglich und selbstverständlich geworden ist.
Wie lange werde ich die schöne Insel durch die Urlaubsbrille sehen ? Wann wird auch die Trauminsel alltäglich und gewöhnlich geworden sein ?
- Trotz heftigster Integrationsbemühungen werde ich nie im inneren Zirkel der eingeborenen Insulaner aufgenommen werden. Bleibt also nur die deutsche community der Residenten als soziales Umfeld. Aber ist das nicht genau die Getthoisierung vor der hier in D bezüglich Minderheiten gewarnt wird ?
- Meine südlandischen Nachbarn haben ein anderes Geräuschempfinden als Mitteleuropäer. Was Spanier noch als normale Zimmerlautstärke empfinden ist für mich schon Körperverletzung. Werde ich trotzdem ein gutes, nachbarschaftliches Verhältnis haben ?
Werde ich auch Nachbars Hund lieben, der Tag und Nacht bellt ?
- Wie werde ich meinen „Alltag“ verbringen. Ich war mehrfach für 2 Wochen auf La Gomera und bin jeden Tag stundenlang gewandert. Die Zeit verging dabei wie im Flug.
Wie wird ich die Zeit empfinden, wenn mir im Alter die Berge zu steil werden und ich auf mein Domizil beschränkt bin ?
Um glücklich zu sein ( wenn ich denn glücklich sein kann ! ) muß ich nicht an einen bestimmten Ort reisen. Immer nehme ich mich selbst mit. Meine Stärken, aber auch meine Fehler und Unvollkommenheiten. Wenn mir das Glück hier nicht gelingt, dann wird es mir auch auf der Trauminsel nicht gelingen.
Deshalb: Hic Rhodus, hic salta!
Übersetzt: Hier ist Gomera, hier sei glücklich - egal wo das ist !
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