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Thema: Die Tierwelt von La Gomera

  1. #166
    Avatar von Flor
    71 Jahre alt
    aus Berlin
    57 Beiträge seit 01/2022
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    89
    Hallo zusammen! Mir ist mein Zeitkontingent ziemlich durcheinander geraten und ich bin mit allerhand Bildern säumig. (Kreuzberger Nächte waren in der Hitze der letzten Wochen buchstäblich lang).

    Zumindest wollte ich zum Weibchen des Kanaren-Waldbrettspiels (Pararge xiphioides) von Crazy Horse noch das passende Männchen zusteuern. Interessant ist, dass auf Madeira (gerade mal 500km entfernt) stattdessen die lokale Art Madeira-Waldbrettspiel (Pararge xiphia) vorkommt und als 2, zusätzlich Art der gleichen Gattung auch jenes Waldbrettspiel (Pararge aegeria), das ja auch in unseren mitteleuropäischen Wäldern fliegt. Letzt genannte "Allerwelts-"Art verdrängt nun auf Madeira sukzessive die lokale xiphioides aufgrund gleicher Lebensraum und Nahrungsansprüche.

    (Die Gleiche Konkurrenz und letztendliche Entwicklung könnte auf Gomera z.B. auch zwischen den beiden Admiral-Arten Admiral (Vanessa atalanta) und Kanaren-Admiral (Vanessa vulcania) stattfinden: die lokalen Arten werden dann von den überregionalen Arten verdrängt und eventuell zum Aussterben gebracht.) Allerdings ist mir in diesem Fall noch nichts bekannt.

    Dann waren da von Crazy Horse ja auch noch die Fotos vom Westlichen Resedaweißling (Pontia daplidice), der auch im Westen Deutschlands fliegt, bei mir hier in Berlin aber schon vom Östlichen Resedaweißling (Pontia edusa) abgelöst wird. Die Art war wohl im März während meinem Aufenthalt wohl die häufiste Schmetterlingsart im Offenland.

    Meine beiden Bilder darunter dann Weibchen und Männchen vom Großen Ochsenauge (Maniola jurtina) Gelegentlich wurde der Art auf den Kanaren der Status einer Subspecies "fortunatae" zugebilligt, was aber bei der Mehrheit der Autoren keine Zustimmung findet.

    IMG_8274 Pararge xiphioides .jpg AIMG_8370.jpg

    AIMG_7520.jpg AIMG_7587.jpg

    Ha, und dann hat Velvet ja noch irgendwo einen Spinnenläufer als Sympathieträger vorgestellt. Wie die Geschmäcker doch unterschiedlich sind! Mir läufts bei den Viechern eiskalt den Rücken runter, wenn die nachts an der Wand nahe dem Hotelbett unterwegs waren, vielleicht sind die in Asien aber auch größer und zwicken können die wohl auch ganz anständig. Stattdessen hier mein Favorit (wohl irgendwann aus dem Mittelmeerraum auf Gomera eingeführt ...)

    AIMG_8512B.jpg



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  3. Nach oben    #167
    Avatar von Flor
    71 Jahre alt
    aus Berlin
    57 Beiträge seit 01/2022
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    89
    Zu dem Laubfrosch oben möchte ich als Beispiel noch den folgenden Link beifügen. Alte Gomera-Hasen kennen ja vielleicht die Seite schon, aber für mich war es eine Entdeckung, da man hier - wenn man einen wissenschaftlichen Namen hat - Informationen über Verbreitung und Vorkommen von der jeweiligen Tier- oder Pflanzenart bekommt.

    https://www.biodiversidadcanarias.es...especie/V00216

  4. Flor´s Beitrag erhielt 2 mal Dank und/oder Zustimmung von:


  5. Nach oben    #168
     Unterstützer/in Avatar von Crazy Horse
    63 Jahre alt
    aus Dülmen/ Münsterland/ Westfalen - demnächst noch öfters La Gomera!
    4.690 Beiträge seit 12/2019
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    Calamares a la Gome-romana - 3-Meter Calmar geborgen

    Riesen-Calmar.png

    "Zwischen La Gomera und Teneriffa ist ein etwa drei Meter großer, toter Calmar im Wasser treibend aufgetaucht.
    Teo Lucas, der sich seit Jahren hobbymäßig mit der Dokumentation dieser Meeresarten auf dem Archipel widmet, konnte den Körper des Tieres aus dem Wasser bergen, der in sehr gutem Zustand erhalten war, was wichtige Fortschritte für seine Untersuchung ermöglichen wird.
    Catalina Perales-Raya, leitende Wissenschaftlerin am spanischen Institut für Ozeanographie, bietet uns weitere Informationen über die Bedeutung dieses Fundes."

    Quelle und Film:
    https://www.youtube.com/watch?v=myHUABJB97Y
    Geändert von Crazy Horse (15.10.2022 um 17:05 Uhr) Grund: Titel ist schöner

  6. Crazy Horse´s Beitrag erhielt 3 mal Dank und/oder Zustimmung von:


  7. Nach oben    #169
    Avatar von Penelope
    16 Beiträge seit 10/2022
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    Wir haben in drei Tagen dreimal Felsenhühner gesichtet, waren neu für uns. Ich fand sie aber eigentlich nicht so gut getarnt, vor allem nicht von der Seite betrachtet. Schöne Zeichnung des Federkleids. Nette Vögel. Gehören zu den Fasanenartigen, die zeigen das gleiche Verhalten: ganz still, bis du in unmittelbarer Nähe bist, dann Auffliegen unter lautem Geschrei, sodass du fast tot umfällst vor Schreck.
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken

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  9. Nach oben    #170
     Unterstützer/in Avatar von Crazy Horse
    63 Jahre alt
    aus Dülmen/ Münsterland/ Westfalen - demnächst noch öfters La Gomera!
    4.690 Beiträge seit 12/2019
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    3.746

    Invasion von Riesen-Heuschrecken

    Vielleicht hat's der eine oder andere schon bemerkt!?

    Überall krabbeln seit dem letzten Calima diese, bis zu 8 cm langen Viecher herum

    Dieter, unser bekannte Finanzbeamter bekam fast einen Herz-Fiffi als ich ihm hier eben an der Playa mal so ein harmloses Teil auf sein Bein setzte!

    Das ist keine geplante Invasion mit der Absicht, La Gomera kahlzufressen!
    Sind einfach nur vom Winde verweht und betteln an der Playa um ein Salatblättchen!

    Man könnte sie ja auch einsammeln wie die Pardelas, in Cartoons stecken und nach Afrika zurückschicken ... an den entgegenkommenden Flüchtlingen quasi vorbei?

    Aber soweit geht die Tierliebe dann wohl doch nicht!?

  10. Crazy Horse´s Beitrag erhielt Dank und/oder Zustimmung von:


  11. Nach oben    #171
     Unterstützer/in Avatar von Borusse
    aus Essen
    254 Beiträge seit 12/2021
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    303
    Heute bei meiner Wanderung von San Sebastian zum Playa de la Guanche entdeckt: eine große Wanderheuschrecke (ca. 8-10 cm lang). Ich habe etliche Exemplare gesehen. Eine ließ sich fotografieren...

    41 Wanderheuschracke 22122022.jpg

  12. Borusse´s Beitrag erhielt 3 mal Dank und/oder Zustimmung von:


  13. Nach oben    #172
     Unterstützer/in Avatar von mrjasonaut
    aus Berlin-Wilmersdorf
    1.508 Beiträge seit 01/2022
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    1.428
    Ich hatte eine davon an meiner Türe rumflattern, die um Einlass bat.
    Ich sagte: Scheuch dich.
    Und sie scheuchte sich.


  14. mrjasonaut´s Beitrag erhielt Dank und/oder Zustimmung von:


  15. Nach oben    #173

    1.553 Beiträge seit 04/2020
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    Mein erster Gedanke war: erst die Würmer. Und jetzt die Heuschrecken.

  16. Nach oben    #174
     Unterstützer/in Avatar von Fritzlore
    67 Jahre alt
    aus Agulo
    7.783 Beiträge seit 12/2019
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    Die sind auf der ganzen Insel angekommen mit dem Wind. Auch in Hermigua, Agulo, San Sebastián und Playa Santiago.
    Nicht gut. Gar nicht gut.
    Wenigstens sieht man sie einzeln, nicht im Schwarm.
    Das hat es aber auf Gomera laut historischen Berichten auch schon gegeben nach Calimas. Ich meine zuletzt in Hermigua in den 20er Jahren. Da haben sie die Felder leergefressen. Hoffen wir mal, dass die sich hier jetzt nicht vermehren.

  17. Fritzlore´s Beitrag erhielt 2 mal Dank und/oder Zustimmung von:


  18. Nach oben    #175
     Unterstützer/in Avatar von mrjasonaut
    aus Berlin-Wilmersdorf
    1.508 Beiträge seit 01/2022
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    1.428
    Nicht drüben bei euch. Hier bei uns. Hat es 'ne Chance bei Frost und Schnee?

    https://www.nabu.de/tiere-und-pflanz...s/rotkehlchen/

    20230120_091607_HDR.jpg

    20230120_091616_HDR.jpg

    Pickt sich Krumen vor der Backstube...

    Vogel des Jahres 2021 gekürt
    Rotkehlchen gewinnt erste öffentliche Wahl
    Das Rotkehlchen ist der erste öffentlich gewählte Vogel des Jahres. Es hat mit 59.267 Stimmen vor Rauchschwalbe und Kiebitz das Rennen um den Titel gemacht. ...


    https://www.nabu.de/news/2021/03/29654.html

  19. mrjasonaut´s Beitrag erhielt 2 mal Dank und/oder Zustimmung von:


  20. Nach oben    #176
     Unterstützer/in Avatar von Crazy Horse
    63 Jahre alt
    aus Dülmen/ Münsterland/ Westfalen - demnächst noch öfters La Gomera!
    4.690 Beiträge seit 12/2019
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    3.746
    Ganz klares JA!

    Rotkehlchen sind Kulturfolger, überhaupt nicht scheu und Überlebensstrategen!

    P1090775.JPG
    Typisch: Kaum Gartenhäuschen offen gelassen - schon sind die drin und nisten! Im Grillkohlensack!

    Rotkehlchen 3.jpg
    Die Mama hat's nicht gekümmert - vmtl. schon die x-te Generation aus unserem Gartenhäuschen!?

    Rotkehlchen 1.jpg
    Die Kleinen (drei waren es wohl) haben Kohldampf!
    Mutti ließ sich noch nicht mal schrecken, wenn wir auf der Terasse Party hatten!

    Das Gartenhäuschen ist übrigens Eigenentwurf und Eigenbau (Ich ganz allein - Männer brauchen sowas manchmal!).

    Planungssimulation:
    Gartenhaus.jpg
    (Die Amerikanische Sumpfzypresse davor ist heute deutlich über zehn Meter hoch und drückt, drückt, drückt... )

    Die ersten Pfosten stehen noch im selben Jahr:
    SIMG0686.JPG

    Und so ist das dann geworden:
    P6090024.JPG P5150261.JPG P5150258.JPG

    Heute bekäme ich das nicht mehr hin - müsste meinen Sohn bitten!

    Inzwischen ist der Garten zu einem Palmenwald geworden (Chinesische Hanfpalmen alias Fortune-Palmen alias Tessiner Palmen - lat. Trachycarpus fortunei.

    Leider sind die Palmen nur bis ultra min. - 17° ausgelegt!

    Im März 2021 drohten aber unter -18°!

    Ein Tag vorher - Luftpolsterfolien und Heizkabel:
    IMG_20210206_163057.jpg

    Der Tag danach:
    IMG_20210207_083120.jpg

    Stellenweise 1,5-Meter-Schnee-Verwehungen!
    Zum Glück! Hat den Boden vorm Durchfrieren geschützt und die Palmen gerettet!
    Geändert von Crazy Horse (20.01.2023 um 19:31 Uhr)

  21. Crazy Horse´s Beitrag erhielt 3 mal Dank und/oder Zustimmung von:


  22. Nach oben    #177
     Unterstützer/in Avatar von Fritzlore
    67 Jahre alt
    aus Agulo
    7.783 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    16.294
    Toll! Euren schönen Garten würde ich gerne mal im Original sehen.

  23. Fritzlore´s Beitrag erhielt 2 mal Dank und/oder Zustimmung von:


  24. Nach oben    #178
    Avatar von Flor
    71 Jahre alt
    aus Berlin
    57 Beiträge seit 01/2022
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    89
    Hallo zusammen!

    So, wie schreib ich das jetzt - irgendwie ist mir das peinlich. Ich hatte ziemlich forsch in einem früheren Beitrag Velvet erklärt, dass auf Gomera die Raupen des Linienschwärmers nur auf Asphodelus zu finden seien. Im Nachhinein war das ziemlicher Quatsch und ich hätte wissen müssen, dass ein Weitwanderer per se nicht allzu wählerisch sein darf, was die Raupennahrungspflanzen betrifft. Hatte an dem Tag wohl was falsches gegessen oder das schlechte Wetter oder was ... sorry Velvet for that!

    So und dann bin ich gerade von einer 2wöchigen Gomera Reise zurückgekommen und machte einige Schmetterlingsbeobachtungen. Gleich am ersten Tag traf ich 4 männliche Falter von Danaus chrysippus, dem kleinen Monarchen, dem afrikanischen also. Sie kreisten um vertrocknete Pflanzen von Echium plantagineum (Wegerichartiger Natternkopf) und sie saugten an den trockenen Pflanzenteilen. Da fiel mir ein, was ich vor einigen Jahren im Senegal schon einmal beobachtet hatte, damals an Heliotropium indicum einem Rauhblattgewächs (Boraginaceae). Offenbar nehmen die männlichen Falter Pyrrolizidin Alkaloide auf, ein Stoff, den einige Pflanzenarten entwickeln um Fressfeinden die Nahrung zu vergällen. Hier nun wirken diese Alkaloide derart, dass sie den Faltern die Bildung von Pheromonen ermöglichen mit Hilfe derer sie Weibchen gefügig machen können. Auch Echium gehört zu den Rauhblattgewächsen (Boraginaceae) wie damals Heliotropium, eine Pflanzenfamilie, die für die Entwicklung derartiger Alkaloide bekannt ist.

    Fand ich damals wie heute spannend. Die beigefügten Fotos aus dem Valle del Rey brauchten ne Weile, denn es herrschte an dem Tag heftiger Wind.

    IMG_9648 Danaus.jpg

    IMG_9641 Danaus chrisippus v.jpg

    Die verdickten Flügeladern der Falter weisen vermutlich daraufhin, dass die Falter erst kürzlich geschlüpft sind und jene noch nicht völlig ausgehärtet sind. Das sollte sich in einer Zeitspanne von einem Tag verändert haben.

    Beste Grüße, Flor

  25. Flor´s Beitrag erhielt 4 mal Dank und/oder Zustimmung von:


  26. Nach oben    #179
    Avatar von Flor
    71 Jahre alt
    aus Berlin
    57 Beiträge seit 01/2022
    Danke
    89
    Hallo zusammen!

    Hier nun ein Highlight, was meine diesjährigen Schmetterlingsbemühungen auf La Gomera betrifft. Diese ausgewachsene , etwa 12cm lange Raupe fand ich am 06. Mai an Nicotiana glauca im Valle Gran Rey. Allerdings musste ich schon etwas suchen, bin wohl am Morgen schon einmal an dem Strauch vorbeigelaufen und wenn sie so schwergewichtig am Zweig hängt und nur ihre grüne Bauchseite präsentiert, ist sie tatsächlich so gut wie unsichtbar. Acherontia atropos, der Totenkopfschwärmer. Es ist müßig alle Eigenarten dieser bemerkenswerten Art im Einzelnen aufzuzählen, dass der Falter quiekende Töne von sich geben kann, dass er jährlich von Afrika bis Island herauf zieht, oder dass er mit speziellen Duftstoffen Bienen beruhigt während er ihnen im Bienenkasten den Honig stiehlt. Einfach sich einmal im Netz umschauen!

    Auf Gomera , wie auf den anderen kanarischen Inseln sind Raupen und Falter das ganze Jahr über vor allem in tieferen Lagen zu finden. Nicotiana glauca wird hier häufig als Larvennahrungspflanze angegeben, aber alle möglichen Solanaceae-Pflanzen können mit einzelnen Eiern belegt werden und darüber hinaus sind Pflanzen der verschiedensten Familien als Raupennahrung bekannt.

    20230506_121541 Acherontia atropos.jpg 20230506_122334 Acherontia atropos.jpg 20230506_120836 Acherontia atropos b.jpg


    Das mittlere Bild gibt wieder , wie sich das Tier mir präsentierte. In den beiden anderen Fotos habe ich die Lage des Zweiges verändert um weitere Ansichten aus unterschiedlicher Perspektive zu zeigen.

    Beste Grüße!
    Flor

  27. Flor´s Beitrag erhielt 5 mal Dank und/oder Zustimmung von:


  28. Nach oben    #180
    Avatar von el corredor
    52 Jahre alt
    aus Hessen
    1.309 Beiträge seit 08/2020
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    890
    Danke für die den Beitrag; letztes Jahr im November sahen meine Frau und ich ganz viele von diesen Raupen, als wir bei Alajeró unterwegs waren. Diese hungrige Raupe hatte die dort in großer Stückzahl vorkommenden Sträucher belagert.

  29. Nach oben    #181
     Unterstützer/in Avatar von Fritzlore
    67 Jahre alt
    aus Agulo
    7.783 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    16.294
    Faszinierend.
    Danke Flor.

  30. Nach oben    #182
    Avatar von Flor
    71 Jahre alt
    aus Berlin
    57 Beiträge seit 01/2022
    Danke
    89
    hallo, El corredor,
    eigentlich kenne ich diese Massenvorkommen auf den Kanaren eher vom Kanaren Wolfsmilchschwärmer - auch eine große Raupe mit Horn, aber wenn Du tatsächlich eine Menge von Totenkopfschwärmeraupen fandest, dann hattest Du ein großes Glück welches vielen Schmetterlingsfreunden Tränen der Freude in die Augen treiben. Andererseits vor vielen, vielen Jahren in Israel hatte ich auch über 10 Raupen in einem unbestimmten Kraut unter Dattelpalmen gefunden. Ich hatte sie dann alle bis zur Verpuppung gebracht, wusste damals aber nichts von den Trocken-bzw Luftfeuchtebedürfnissen und alle sind voll entwickelt in der Puppe vertrocknet.

  31. Nach oben    #183
    Avatar von Flor
    71 Jahre alt
    aus Berlin
    57 Beiträge seit 01/2022
    Danke
    89
    Hallo Fritzlore,
    vermutlich hast Du ganz gute Chancen, diese Raupen eines Tages in Deinem Kartoffelkraut im Garten zu finden, oder auch an irgendwelchen anderen Pflanzen. Anfangs sind sie natürlich eher unscheinbar und klein, dafür schleppen sie ein relativ riesiges Hinterleibshorn mit sich rum. Alles reiner Bluff natürlich, wie so vieles in der Insektenwelt.

    Übrigens bin ich mit dem Raupenfoto zum Sonntagsmarkt in Valle Gran Rey gegangen und habe einen Standbesitzer gefragt, ob er mir nach diesen Farben und Muster ein Armband machen kann. 2 Wochen, sagte er, benötige er. Mal sehen vielleicht nächstes mal :-)

  32. Nach oben    #184
    Avatar von el corredor
    52 Jahre alt
    aus Hessen
    1.309 Beiträge seit 08/2020
    Danke
    890
    Zitat Zitat von Flor Beitrag anzeigen
    hallo, El corredor,
    eigentlich kenne ich diese Massenvorkommen auf den Kanaren eher vom Kanaren Wolfsmilchschwärmer - auch eine große Raupe mit Horn, aber wenn Du tatsächlich eine Menge von Totenkopfschwärmeraupen fandest, dann hattest Du ein großes Glück welches vielen Schmetterlingsfreunden Tränen der Freude in die Augen treiben. Andererseits vor vielen, vielen Jahren in Israel hatte ich auch über 10 Raupen in einem unbestimmten Kraut unter Dattelpalmen gefunden. Ich hatte sie dann alle bis zur Verpuppung gebracht, wusste damals aber nichts von den Trocken-bzw Luftfeuchtebedürfnissen und alle sind voll entwickelt in der Puppe vertrocknet.
    Dann habe ich die beiden Raupen vermutlich verwechselt. Es waren dann wohl eher die Wolfsmilchschwärmer. Schade.

  33. Nach oben    #185
    Avatar von Flor
    71 Jahre alt
    aus Berlin
    57 Beiträge seit 01/2022
    Danke
    89
    Macht aber gar nix, sind auch sehr schöne Tiere!

  34. Flor´s Beitrag erhielt Dank und/oder Zustimmung von:


  35. Nach oben    #186
    Avatar von Flor
    71 Jahre alt
    aus Berlin
    57 Beiträge seit 01/2022
    Danke
    89
    Hab hier noch eine Art, die mich überrascht hatte, weil sie eigentlich meiner Meinung nach ziemlich früh im Jahr dran war. der Kardinal (Argynnis pandora). Der Falter ist wohl auf den bewaldeten Kanareninseln des Westens und der Mitte verbreitet und bewohnt ansonsten ein recht weites Areal, welches gen Osten bis Nordindien reicht. Ähnlich unserem Kaisermantel (Argynnis paphia) ist es eher eine Waldart, die auf den Kanaren im Bereich des Lorbeerwaldes vorkommt. Blütenreiche Waldlichtungen, gerne mit Milchfleckdisteln (Galactites tomentosus), sind praeferierte Habitatstrukturen und in der Literatur ist die Vorliebe für in der Nähe befindliche Kiefernbestände erwähnt, was auch bei den beiden Lokationen zutraf wo ich die Falter fand. (Las Nieves: 1 Expl. am 08.05. '23 und 2 Expl. am 15.05.'23 und Casa del Manco: 1 Expl. am 08.05.'23). Die offizielle Flugzeit beginnt also jetzt im Mai und erstreckt sich vermutlich nur in einer Generation bis September.

    Die Falter im Foto sind allesamt frisch geschlüpft. Bei dem Männchen mit offenen Flügeln erkennt man gut als jeweils 2 Leisten auf den beiden Vorderflügeln die Duftschuppen zur Pheromon-Verströmung. Ansonsten ähneln die Falter oberseits, bis auf den leicht grünlichen Teint vielleicht, unserem heimischen Kaisermantel. Die Besonderheit sind stattdessen die roten Zonen der Vorderflügel-Unterseiten, denen die Art den Namen verdankt. Was hab ich ewig herumgewerkelt, um sie bei jenem Männchen im Foto zu erfassen! Eigentlich zeigte der Falter sie nur einige Sekunden nach der Landung, dann breitete er die Flügel aus oder verdeckt sie mit den Hinterflügeln.

    Das dritte Foto zeigt ein Weibchen. Erkenntlich an einem silbernen Saum der Hinterflügelunterseite und den stärker gezeichneten weißlichen Schrägbinden. Die Oberseite ist in den schwarzen Zeichnungselementen kräftiger, aber das Exemplar hielt nix von Schmetterlingsfotos und wollte mir ihre Flügeloberflächen partout nicht zeigen.

    Hier also die zugehörigen Fotos:

    IMG_0047 Argynnis pandora dors.jpg IMG_0733 XXX Argynnis pandora lat.jpg IMG_0671 Argynnis pandora.jpg

    Im Mai hatte ich die Falter ziemlich vereinzelt und sporadisch zu Gesicht bekommen, vielleicht werden sie im Sommer ja dann häufiger.

    Beste Grüße!
    Flor

  36. Flor´s Beitrag erhielt 4 mal Dank und/oder Zustimmung von:


  37. Nach oben    #187
    Avatar von Flor
    71 Jahre alt
    aus Berlin
    57 Beiträge seit 01/2022
    Danke
    89
    Hallo zusammen,
    Hier mal einfach so, ein Ort, dessen Bedeutung für die Schmetterlingswelt vielleicht nicht auf den ersten Blick erkennbar ist, aber die Waldlichtung auf einem Bergrücken (ca. 1000 m) nahe Las Nieves liegt im Windschatten von Kiefern, wies Mitte Mai 23 noch einen hohen Blütenreichtum auf (Galactites tomentosa - Milchfleckdistel und Andryala pinnatifida pinnatifida - Fiederspaltiges Filzkörbchen), und erstreckt sich über eine Länge von über 500 m. In einer Momentaufnahme Mitte Mai 2023 fand ich hier zu gleicher Zeit mit 11 Arten fast die Hälfte von Gomeras Schmetterlingsarten (25).

    Argynnis pandora - Kardinal
    Vanessa atalanta - Admiral
    Vanessa vulcania - Kanarischer Admiral
    Vanessa cardui - Distelfalter
    Parage xiphioides - Kanaren-Waldbrettspiel
    Maniola jurtina - Großes Ochsenauge
    Colias crocea - Postillon
    Pieris rapae Kleiner Kohlweißling)
    Leptotes (Cyclyrius) webbianus - Kanarenbläulihg
    Polyommatus (Aricia) cramera - Südlicher Sonnenröschenbläuling
    Lycaena phlaeas - Kleiner Feuerfalter

    Und aufgrund der gleichen Lebensraumansprüche sind hier vermutlich zusätzlich zwei weitere Arten zu erwarten:

    Gonepteryx cleobule - Kanarischer Zitronenfalter
    Pontia daplidice - Westlicher Resedafalter

    Vielleicht habe ich von den kleinen Bläulingsarten ja auch noch die eine oder andere übersehen. Jedenfalls hier in Deutschland einen ähnlich artenreichen Schmetterlings-Biotop zu finden würde mir wohl schwer fallen.

    20230515_132300 butterfly biotop.jpg 20230508_125426 Butterfly Biotop XXXXXXXXX.jpg

    Beste Grüße!
    Flor

  38. Flor´s Beitrag erhielt 3 mal Dank und/oder Zustimmung von:


  39. Nach oben    #188
     Unterstützer/in Avatar von Crazy Horse
    63 Jahre alt
    aus Dülmen/ Münsterland/ Westfalen - demnächst noch öfters La Gomera!
    4.690 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    3.746

    Südlicher Kanarenskink

    Der Kleine hier ist uns eben auf unserer Wanderung nach Chorros de Epina über den Weg gekrochen.

    IMG-20230601-WA0000.jpg

    Caminanta dachte erst an eine Schlange, aber die gibt es ja nicht auf der Insel.

    Nachtrag.

    Sitze jetzt an der Kapelle während Caminanta das Auto holt

    Der Südliche Kanarenskink (Chalcides coeruleopunctatus) kommt wohl nur auf La Gomera und El Hierro vor und ist gar nicht so selten
    Wir haben ihn aber zum ersten Mal gesehen.
    Schade, er hatte seinen langen blauen Schwanz in der Mauer versteckt.

    https://www.wikiwand.com/de/S%C3%BCdlicher_Kanarenskink

    Witzig:
    Lese gerade, dass sich der Beitrag auf die Literatur von Dr. Dieter Glandt bezieht.
    Bei ihm hatte ich mehre Seminare an der Uni Münster.
    Er arbeitet(e) bei der LÖLF (Landesanstalt für Ökologie, Landwirtschaft und Forsten) in Recklinghausen/ NRW und hatte an der Uni Lehrbefugnis.
    Die Welt ist halt klein!
    Geändert von Crazy Horse (01.06.2023 um 16:22 Uhr)

  40. Crazy Horse´s Beitrag erhielt 4 mal Dank und/oder Zustimmung von:


  41. Nach oben    #189
    Avatar von Flor
    71 Jahre alt
    aus Berlin
    57 Beiträge seit 01/2022
    Danke
    89
    Hi Crazy Horse,

    Ja , schöner Fund Letztes Jahr hatte ich ein einziges Exemplar entdeckt, irgendwo im Inselzentrum, und hatte es auch zuerst für eine "Kanarische Blindschleiche" gehalten, die's ja nicht gibt, aber die Extremitäten waren ja auch ziemlich unscheinbar, da sind sie schon einmal zu übersehen. Nachdem das Tier endlich gänzlich unter dem Stein hervor gekrochen kam, war ich wegen dem blauen Schwanz ziemlich enttäuscht. Kein bischen Blau! Eventuell hatte "mein" Exemplar schon ein regeneriertes Körperende, vielleicht deshalb nicht blau.

    Der verwandte Blauschwanzskink (Trachylepis quinquetaeniata) vom benachbarten afrikanischen Festland ist da schon ein anderes Kaliber - richtig strahlend blau - aber bei meinen Aufenthalten dort war er so häufig, dass ich ihn beim fotografieren ziemlich vernachlässigt hab und er is halt auch so fix, dass man das Foto nicht gerade mal so nebenbei macht.

    Hier also nochmal der Südliche Kanarenskink (Chalcides coeruleopunctatus):

    20220501_172107.jpg

  42. Flor´s Beitrag erhielt 2 mal Dank und/oder Zustimmung von:


  43. Nach oben    #190
     Unterstützer/in Avatar von Fritzlore
    67 Jahre alt
    aus Agulo
    7.783 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    16.294
    Ich kenne die als Lisa Dorada bzw als Lisa de la Gomera.
    Oder ist das wieder eine andere?

  44. Fritzlore´s Beitrag erhielt 3 mal Dank und/oder Zustimmung von:


  45. Nach oben    #191
    Avatar von Wanderbär
    81 Jahre alt
    aus Im Süden des Nordens
    648 Beiträge seit 01/2020
    Danke
    426
    Zitat Zitat von Flor Beitrag anzeigen
    ... Nachdem das Tier endlich gänzlich unter dem Stein hervor gekrochen kam, war ich wegen dem blauen Schwanz ziemlich enttäuscht. Kein bischen Blau! Eventuell hatte "mein" Exemplar schon ein regeneriertes Körperende, vielleicht deshalb nicht blau...
    Laut Wikipedia-Artikel kommt ein blauer Schwanz bei Chalcides viridanus hauptsächlich bei Jungtieren vor - wenn man von einer Population im Süden Teneriffas absieht. Die zur Zeit als Chalcides coeruleopunctatus bezeichnete Art auf La Gomera und El Hierro galt früher als Unterart von Chalcides viridanus.

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  47. Nach oben    #192
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    Fotoausbeute März - Juni 2023

    Diese Tierchen sind mir vor die Linse und halbwegs scharf auf den Speicher gekommen:

    P1100546.JPG
    Südlicher Kanarenskink - Chalcides coeruleopunctatus ) Mein Kfz-Kennzeichen fängt mit COE an!

    P1100580.JPG
    Kanarischer Admiral - Vanessa vulcania

    Ich glaube, den hier von 2022 habe ich etwas besser getroffen:
    Vanessa vulcania Kanarischer Admiral Copyright D.Lücke.JPG

    P1100576.JPG
    Schöne rote Krabbe!

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  49. Nach oben    #193
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    Admiral hatten wir auch paarmal im Umland. Ist zu flink für meine immer beschlagene Linse.

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  51. Nach oben    #194
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    @ Grazy Horse - Die Rote Klippenkrabbe (Grapsus adscensionis), die Du zu Letzt im Foto zeigst, ist mir beim Fotografieren selbst noch nicht im Bild gelungen, weil sie im Sonnenlicht zu sehr geglänzt hat. Im Netz gibts dazu nähere Beschreibungen zu der Art. Bemerkenswert fand ich allerdings insbesondere, dass auf Aquarianerseiten auf die Giftigkeit der Tiere hingewiesen wird und von einer Haltung abgeraten wird. Deshalb dann wohl auch die rote Signalfarbe.

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  53. Nach oben    #195
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    Zitat Zitat von mrjasonaut Beitrag anzeigen
    Admiral hatten wir auch paarmal im Umland. Ist zu flink für meine immer beschlagene Linse.
    Soll ich Dir mal sagen, wie ich Blindfisch fotografiere?

    Ich vergewissere mich, dass die Voreinstellungen richtig sind, stelle Format und Blende ein und versuche das Objekt irgendwie in der Mitte zu haben (sehen tue ich im Suchfenster nichts mehr) und dann ballere ich einfach drauf los.

    Vieles ist dann zwar unscharf aber manchmal ist auch ein Treffer dabei. Ist reine Glückssache.

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  55. Nach oben    #196
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    Leider lebe ich nicht in friedlicher Symbiose mit den Tieren in meiner Umgebung.

    Es herrscht Konkurrenz und Futterneid beim Kampf ums Überleben.

    fsan2.jpg

    fsan1.jpg

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  57. Nach oben    #197
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    Missglückte Pardela-Rettung

    Heute waren wir an der Playa de Rajita.
    Ziemlich warm, obwohl es in El Cercado und Chipude bei teilweise nur 12 Grad kalt war und schüttete.

    Unten an der Brücke zur alten Fischfabrik schleppte sich ein völlig entkräftetes Pardela-Junges herum:

    IMG-20231107-WA0001.jpg

    Vermutlich als ein verlassener Spätzügler, hat er sich vom gleißenden Meer irgendwie angezogen gefühlt und könnte vor die Brücke geknallt sein.

    Unser fachmännischer Einfang und der Versuch das Tier seiner Bestimmung zuzuführen endete leider nach ein paar Saltos rückwärts mit dem Ableben des Vogels.

    IMG-20231107-WA0002~2.jpg

    Zu spät! In jedem Sinne!
    Normalerweise hätten die noch ein paar Wochen mit den Eltern vor der Küste Fischefangen lernen müssen.

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  59. Nach oben    #198
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    Och je, das ist aber traurig.


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