Das gilt sicherlich für die Schönfelder-Kanarenflora und viele andere Pflanzenführer. Ich hatte es allerdings so verstanden, dass Flor sich auf den von mir erwähnten Bildatlas von Muer, Sauerbier und Calixto bezogen hat, und in dem sind tatsächlich fast alle der auf den Kanaren vorkommenden Arten abgebildet. Mich hatte allerdings der erwähnte Flieder (Buddleja) zunächst etwas verwirrt, da diese Pflanze von den Kanaren bislang gar nicht bekannt zu sein scheint und dementsprechend auch gar nicht in dem Bildatlas aufgeführt wird.
Und es handelt sich bei der Pflanze natürlich um die Rote Spornblume (Centranthus ruber), die allerdings manchmal auch rein weiße Blüten haben kann. Wenn man diese Pflanze nicht kennt, dann ist es zugegebenerweise schwierig, nur anhand eines Bildausschnittes vom Blütenstand die richtige Antwort zu liefern. Da hilft dann selbst das beste Bilderbuch nicht unbedingt weiter...
Aber ich hatte noch ein Foto vom Standard-Admiral versprochen, den man auch in Deutschland noch regelmäßig zu sehen bekommt. Allerdings sind die Bestandszahlen auch dieses Falter mittlerweile stark zurückgegangen.
Vanessa atalanta.jpg
Admiral
Man erkennt hier deutlich eine schmale, mehr oder weniger gleichmäßig verlaufende, orangefarbene Binde auf den Vorderflügeln. Beim Kanaren-Admiral ist diese wesentlich breiter und wird auch immer wieder von schwazen Bereichen unterbrochen. Desweiteren sind die weißen Flecken in den Flügelspitzen beim "normalen" Admiral etwas größer ausgebildet
Ja ich dachte tatsächlich an die Schönefelder Kanarenflora. Meine Vermutung Buddleya habe ich aus Flickr Schmetterlingsfotos auf B. mit Ortsangabe Lanzarote, allerdings fand ich im Netz mittlerweile auch eine verbindliche offizielle Verbotsliste für Spanien, nach der u.a. Buddleja davidii als invasive Art nicht gepflanzt werden darf. So sehr ich diesen Schmetterlingsmagneten sonst auch mag, aufgrund der starken Ausbreitungskraft in freier Landschaft, wohl ja dann auch gut so.
Nachtrag: Oben erwähnte Liste stammt von Dez 2011
In ner Verbotsliste speziell der Canaren vom Mai 2019 ist Buddleja nicht mehr aufgeführt, na ja nu weiss ich auch nicht ...
Wieder mal eine Frage an die Spezialisten: Was ist das für ein Vogel? Foto leider unscharf. Gelber Bauch, länger Schwanz, mit welchem er laufend auf und ab wackelte. Sah lustig aus.
IMG_20220202_162724_058~2.jpg
Keine Bäche?
https://www.youtube.com/watch?v=KpBzRYEFBfI
Womit wir die Runde rum und wieder bei Schobert und Black, äh, Schubert und Schubart sind.
"In einem Bächlein helle,
Da schoß in froher Eil
Die launische Forelle
Vorüber, wie ein Pfeil:
Ich stand an dem Gestade
Und sah in süßer Ruh
Des muntern Fischleins Bade
Im klaren Bächlein zu. ..."
Wobei es sich, um ganz genau zu sein, bei diesem Piep um die Kanaren-Gebirgsstelze (Motacilla cinerea canariensis) handelt. Zugegeben, sehr nahe verwandt mit der Bachstelze, allerdings weist diese keinerlei Gelbtönung auf (normalerweise).
Keine Ahnung woher der Name Gebirgsstelze stammt, denn die kommt auch auf dem platten Land vor. So auch bei uns in Deutschland, hier allerdings in der typischen kontinentalen Ausbildung.
Darüber hinaus gibt es übrigens unter anderem noch eine Azoren- und eine Madeira-Gebirgsstelze...
An der Ermita de Nuestra Senora de Lourdes neben dem Cedro-Bach (siehe Video oben) sind die dort fast genauso zutraulich wie die Kanaren-Buchfinken.
Hallo el corredor,
Dein Hinweis vom 21.01. auf Schmetterlinge interessiert mich. Wann ist denn auf Gomera die richtige Jahreszeit?
Auffällig sind ja unter den Schmetterlingsraupen wegen Größe und Aussehen vorallem jene der Schwärmer. Die Augen hab ich mir ausgeguckt nach Totenkopfschwärmerraupen an Nicotiana glauca Büschen - ohne Erfolg. Heute dann wenigstens eine Raupe des Großen Weinschwärmers (Hippotion celerio) an Blasenampfer (Rumex vesicarius) . Viele Frassspuren, aber die andern waren schon weg. Wieder ein Weitstreckenwanderer mit weitem Potential an Larvennahrungs pflanzen. Rumex ist allerdings so wasserhaltig und nährstoffarm, dass die Raupen und Falter mickrig und klein ausfallen, jedoch fortpflanzungsfähig sind. Auf den Kanaren kommen übers gesamte Jahr mehrere Generationen vor. Weitere Raupennahrungspflanzen sind z.B. aus den Pflanzenfamilien der Vitaceae, Liliaceae und Rubiaceae bekannt. (Abgebildetes Tier ca 6cm lang.)
20220221_124731.jpg
Übrigens gibt's bei der Art das Modell auch in gelbgrün oder braun.
Vielleicht das Falterbild von Hippotion celerio gleich hinterher. (Is aber aus Ägypten)
2022-02-21_03-47-52.jpg
Kommen wir nun mal zu was anderem, und zwar zu einer verwanzten Nymphendolde. Dieses auffällige und unschwer als Wanze zu erkennende Insekt auf der Dolde gehört zu den Streifenwanzen. Bei dieser Gattung scheinen die Experten sich allerdings noch nicht so ganz einig zu sein, wieviele verschiedene Arten in Europa denn nun tatsächlich vorkommen, aber das soll uns nicht weiter stören.
Auf den Kanarischen Inseln gibt es jedenfalls Populationen, die sich etwas von denen unterscheiden, die auf dem Festland leben. Für manche Leute, die das Ganze etwas nüchterner betrachten, handelt es sich dabei nur um eine Varietät oder Unterart der Fleckigen Streifenwanze (Graphosoma semipunctatum). Andere hingegen, die vielleicht etwas leidenschaftlicher und möglicherweise sogar von einem gewissen Lokal-Patriotismus beseelt sind, erkennen darin eine eigene Art, nämlich die Kanaren-Streifenwanze (Graphosoma interruptum), und erheben sie in den Rang eines Endemiten.
Graphosoma.jpg
(Kanaren-)Streifenwanze
Was alle Streifenwanzen jedoch gemeinsam haben, egal wieviele Arten auch immer es denn sein mögen, ist ihre Vorliebe für Doldenblütler, auf denen sie vorzugsweise anzutreffen sind.
Die haben sich bei uns im Garten mal über den Rucola hergemacht.
Stinken die auch so, wie diverse grüne Wanzen hier bei uns?
Keine Ahnung, es gab für mich allerdings auch keinerlei Anlass, denen auf die Flügel zu klopfen. Ich reiche die Frage daher mal weiter...
Das mit dem Rucola ist allerdings schon merkwürdig, da diese Pflanze eigentlich nicht unbedingt auf dem Speiseplan der Streifenwanzen steht. Und vielleicht noch mal der Hinweis, dass Wanzen generell keine klassischen Fress-Werkzeuge besitzen. Statt dessen sind sie mit einem Saugrüssel ausgestattet, mit dessen Hilfe sie die Säfte aus Pflanzen (bzw. aus anderen Tieren) saugen. Falls beim Rucola also deutliche Frass-Spuren zu sehen waren, so kann man die Wanzen als Übeltäter ausschließen.
Vielleicht war das ja eine andere Sorte Wanzen. Jedenfalls waren die schwarz-rot gestreift. Fraßspuren haben wir keine gesehen. Sie hockten in großer Zahl unter einem dicken Stein, wenn sie nicht grade auf den Rucola-Pflanzen saßen.
Ich glaube eher, dass es sich um Feuerwanzen gehandelt hat. Bekämpft habe ich sie nicht, weil kein wirklicher Schaden zu erkennen war. Außerdem sollen die ja ihrerseits Schädlinge bekämpfen, indem sie sie auffressen.
Das ist wohl korrekt
https://de.wikipedia.org/wiki/Feuerwanzen
Haben wir bei uns auch richten aber keinen Schaden an
Damit ich das Pflanzen forum bezüglich der Monarchfalter nicht vollkommen sprenge hier dazu einige Anmerkungen:
Es kommt hier tatsächlich schon seit etwa 1900 der Amerikanische Monarchfalter (Danaus plexippus) vor. Mit bis zu 12cm Flügelspannweite fällt er auf den Kanaren auf und typisch ist bei braunorangener Grundfarbe ein dunkles Aderwerk das die Flügel überzieht. Die Falter fliegen wohl in ununterbrochener Generationsfolge über das ganze Jahr und brauchen bei warmem Wetter ungefähr 30 Tage von der Eireife bis zum Schlupf des neuen Falters. Als Raupennahrungspflanze werden Pflasnzen der Familie der Asclepiadeae angegeben, für die Kanaren zB. Ceropegia dichotoma oder Gomphocarpus fruticosus.
Dann der Afrikanische Monarch (Danaus chrysippus), Durch die fehlende dunkle Flügeladerung ist er auch im Flug schon unterscheidbar. Mit ca 8cm Flügelspannweite ist er kleiner als obiger. Es gibt Morphe mit orangenbraunen Hinterflügel und welche mit weißen Hinterflügeln vor. Ich nehme mal an beide gibt’s auch hier. Die Generationsfolge ist ähnlich. Auch hier sind als Raupennahrungspflanze Asclepiadeae. Genannt sind für die Kanaren z.B. Asclepias curassarica und Gomphocarpus fruticosus.
Und dann gibt’s noch einen dritten Falter, dessen Weibchen den ungenießbaren afrikanischen Monarchen nachahmen. Der Diadem (Hipolimnas misippus). In Afrika und Asien ist er einer der verbreiteten Arten, auf den Kanaren vereinzelt und selten. Die Männchen sehen völlig anders aus: schwarze Grundfarbe mit je einem großen weißen Fleck auf jedem der Flügel. Bei entsprechendem Lichteinfall schillern die Ränder der Flecken intensiv blau (der gleiche Schillereffekt wie z.B. bei unseren Schillerfaltern). Naja und das Weibchen ist vom Afrikanischen Monarchen kaum zu unterscheiden. Ihm fehlt vorallem auf dem Hinterflügel ein schwarzer Mittelfleck, der beim Monarch vorhanden ist. Wie gesagt, sehr selten auf den Kanaren und nicht alle Jahre etabliert. Auf dem afrikanischen Festland gelten z:B. Apomea sp, oder Hibiscus sp. als Raupennahrungspflanze,
P.s und ja. Das Bild im Pflanzenforum ist der amerikanische (Vanessa vulcania)
Korrektur: der dritte Falter heisst Hypolimnas missipus
Da vor zwei Wochen drei meiner alten Schulfreunde mit uns auf La Gomera waren und einer Schmetterlingsforscher ist, kam bei uns natürlich auch ein gewisser Eifer hoch, es ihm gleichzutun.
Leider sind die Viecher, insbesondere der La-Gomera-Zitronenfalter derartig schnell, dass früh Frust aufkam.
Immerhin habe ich ein paar Treffer gelandet. (Der Kanaren Admiral stammt aus dem letzten Jahr - der von diesem Jahr ließ sich nicht auf ein Foto ein).
Ich hoffe, ich habe sie richtig betitelt (Foto-Name)!
Gonepteryx eversi La Gomera-Zitronenfalter Copyright D.Lücke.JPG Pontia daplidice Westlicher Resedalfalter Copyright D.Lücke.JPG Pontia daplidice Westlicher Resedalfalter Copyright D.Lücke 4.JPG Vanessa vulcania Kanarischer Admiral Copyright D.Lücke.JPG Vanessa cardui Distelfalter Copyright D.Lücke.JPG Vanessa cardui Distelfalter Copyright D.Lücke 7.JPG Pieris rapae Kleiner Kohlweißling Copyright D.Lücke 2.JPG Pararge xiphioides Kanaren Waldbrettspiel Copyright D.Lücke 4.JPG
Den Kohlweißling haben wir leider auch oft im Garten. Der verteilt überall seine Raupen, die uns dann alles mögliche wegfressen. Auf den sind wir nicht so gut zu sprechen...
Für mich die nettesten.
Galactites tomentosus mit Bombus canariensis:
Bombus canariensis Kanarische Erdhummel auf Galactites tomentosus Milchfleckdistel Copyright D.L.JPG
... oder Kanarische Erdhummel auf Milchfleckdistel
Irgendwie sehen die ja knuffig aus mit ihrem weißen Hinterteil.
... und ihre Höhlen waren direkt am Wegesrand (Ruta 16/18) ab Pajarito gen Imada.
Im Titel dieser Dokumentation steht zwar Teneriffa. Aber es geht um die Lebenszone zwischen Gomera und Teneriffa un der dort vorhandenen Fauna. Von daher denke ich es passt hier her. Wunderschönen aber auch nachdenklich:
https://youtu.be/KDDW-RimeQo
... Und wer genau hinschaut entdeckt Aufnahmen von Gomera.
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