Zu Deiner Gesellschaft mit Schmetterlingsfreaks beneide ich Dich ein wenig. Hatte gerade vor wenigen Wochen einen Vortrag von Martin Wiemers zu Kanarischen Tagfaltern, speziell: Besiedlungsgeschichte, genetische Differenzierung sowie Ökologie und Gefährdung gehört. hoch interessant.
Und was Pflanzen betrifft, bin gespannt was da jetzt in dieser Jahreszeit aktuell so blüht. Zwischen meinen beiden Reisen Februar und Mai diesen Jahres waren die Unterschiede schon eklatant.
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Gestern saßen wir am Rastplatz Las Creces und konnten den Balzflug des La-Gomera-Zitronenfalters filmen.
Für gute Fotos reichte es nicht
Die sind so quirlig, dass nur Schnappschüsse möglich sind.
Und wenn er Mal irgendwo sitzt, dann sind die Flügel zusammengeklappt.
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Und dann kam auch noch der 85jährige Ernst Heinz Jager und phiosophierte mit uns über die Fauna und Pflanzenwelt La Gomeras.
Das ist aber eine Masche von ihm, denn er verkaufte uns und später noch anderen sein persönlich unterschriebenes Buch "Gomeras Pflanzenwelt".
Ein rundum gelungener Tag bei herrlichem Wetter. Im
Geändert von Crazy Horse (08.06.2022 um 10:22 Uhr)
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Hihi, Bücher verkaufen im Wald...
Da bringen wir doch glatt mal unsere Bücher zum Forentreffen mit und schwatzen die Deinen Freunden auf, Crazy Horse. Aquise, wo immer man grade ist.
Nee, Scherz. Keine Sorge.
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Ich habe schon Günters Bücher dabei und dann schreibt er noch was schönes da rein.
So hatte ich es schon geplant!
Geändert von Crazy Horse (08.06.2022 um 11:21 Uhr)
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Die Madeira Maggy sprießt wie Unkraut auf 1000m Höhe.
Und noch soon blaues Kerzengewächs als Zugabe.
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Wir sitzen gerade oberhalb von Imada in der Sonne.
Internet 4G, leichte kühlende Brise.
Um uns ein Blütenmeer in Gelb und ganz anders als im März:
DSC_0235.JPG.
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Ja, genau, die "gelbe Phase".
Und der Kanarenginster riecht so gut! Ich liebe das!
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Hat sich jedenfalls mal wieder gelohnt, auch wenn's für mich anstrengend war!
DSC_0252.JPG
Reichlich Ausbeute an Pflanzen und Schmetterlingen!
Das kommt aber später von der LUMIX!
Wir haben fast alle Standart-Wanderungen gemacht und alle Lieblingsorte und -Leute gesehen ...
Puntallana fehlt noch!
Schön, dass wir erst Sonntag abfliegen!
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Habe mich heuer wieder viel gebückt!
Das kannte ich ja schon:
Mesembryanthemum crystallinum Eiskraut Kristall-Mittagsblume Copyright D.Lücke 1.JPG Mesembryanthemum crystallinum Eiskraut Kristall-Mittagsblume Copyright D.Lücke.JPG
Mesembryanthemum crystallinum Eiskraut oder Kristall-Mittagsblume
Wie mit Diamantstaub belegt. Nutzte man angebl. zur Behandlung von Verbrennungen und Entzündungen.
Doch die hier habe ich neu gefunden:
Monanthes polyphylla ssp. amydros Gomera Monanthes Copyright D.Lücke.JPG Monanthes polyphylla ssp. amydros Gomera Monanthes Copyright D.Lücke 4.JPG
Ist das das Gomera-Monanthes (Monanthes polyphylla spec. amydros)?
Das normale, Vielblättrige Monanthes (Monanthes polyphylla), scheint mir kugeliger und nicht so Tannenzapfen-artig zu sein.
Ich hoffe, die Experten sind dem Forum treu geblieben!?
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Dieselbe Ecke im März und jetzt vor einer Woche:Zitat von Fritzlore
P1080608.JPG P1100370.JPG
Die Margeriten sind längst verblüht und nur noch braunes Stroh!
Unvorstellbar, dass irgend jemand diesem Forum untreu werden könnte...
Und Gomera-Monanthes ist wohl richtig. Diese Pflanze besitzt dutzende von sehr kleinen Blättchen, die dicht gedrängt beieinander stehen , wodurch diese typischen kugelig-eiförmigen oder auch "tannenzapfenartigen" Blattrosetten entstehen.
Bei dem gelb blühenden, ginsterartigen Strauch handelt es sich übrigens um eine Drüsenfrucht (Adenocarpus). Aus dieser Gattung kommen auf Gomera zwei Arten vor, für deren sichere Unterscheidung allerdings Nahaufnahmen von den Blütenständen benötigt werden.
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Stimmt - aber man weiß ja nie! Schön, dass Du weiterhin dabei bist!
Nahaufnahme habe ich nicht! Zu windig!
Könnte das die Schmalkronblättrige Teline sein?
Es ist jedenfalls die Pflanze, die nach dem Waldbrand 2012 am häufigsten angepflanzt wurde.
Ich bezog mich dabei auf dieses Foto. Das scheint mir ziemlich sicher eine Drüsenfrucht zu sein.
Zu dem anderen gelben Zeugs halte ich mich zurück, da könnte ich nur spekulieren.
Und den hier hätte ich fast vergessen. Ist zwar Ausland, gehört aber immerhin noch zum makaronesischen Florenelement...
Die Gefiederte Kanarenmargerite (Argyranthemum pinnatifidum). Gibts aber nur auf Madeira.
Natürlich ein Natternkopf, der Stolz von Madeira (Echium candicans). Ebenfalls ein Madeira-Endemit.
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Die Drachenfrucht ist sicher eigentlich nicht auf Gomera heimisch, wächst aber an vielen Stellen, so auch in unserem Garten. Jetzt blüht sie gerade und diese wunderschönen Blüten wollte ich Euch doch nicht vorenthalten. Man nennt sie auch die Königin der Nacht, denn sie blüht nur eine Nacht lang.
So, ich nun auch mal wieder...
Der Acker-Gauchheil (Anagallis arvensis), ein hübsches kleines Primelgewächs, stammt ursprünglich wohl aus dem Mittelmeergebiet, ist mittlerweile aber fast weltweit zu finden. So auch in Deutschland, wo er sogar ziemlich häufig vorkommt.
Auf auf Gomera ist diese Art insbesondere in den tiefer gelegenen Regionen verbreitet, wo sie Äcker, Wegränder und ähnliche vom Menschen beeinflusste Standorte im Offenland besiedelt. Als Besonderheit kommen bei dieser Pflanze sowohl rote als auch blaue Blüten vor, wobei die rote Variante zumeist die etwas Häufigere ist.
So weit, so gut, und könnte alles so einfach sein, gäbe es da nicht eine sehr nahe verwandte Art, die fast genauso aussieht und nur blaue Blüten besitzt. Der Blaue Gauchheil (Anagallis foemina) wurde meines Wissens bislang aber noch nicht auf der Insel nachgewiesen, was die ganze Sache wiederum etwas vereinfacht. Allerdings besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass er bisher einfach nur übersehen wurde...
Anagallis arvensis rot.jpg
Acker-Gauchheil rot blühend
Anagallis arvensis blau.jpg
Acker-Gauchheil blau blühend
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Leider nur unscharf - ich komme einfach nicht mehr so tief runter, und die Blüte ist ja winzig!
P1090218.JPG
Könnte das einer sein?
Wenn ja, dann gibt es den auf La Gomera.
Ich habe die "blaue Blume" im Creces geknippst.
Fundort Blauer Acker Gauchheil.png
Keine Ahnung.
Wie schon gesagt, die beiden Arten sind sich recht ähnlich. Und um die blaublühende Variante des Acker-Gauchheils vom Blauen Gauchheil zu unterscheiden, braucht man möglichst (scharfe) Nahaufnahmen von der Pflanze, auf denen etwas mehr Details zu sehen sind.
Bin da gerade also etwas überfragt...
Aber ein Gauchheil ist es auf jeden Fall. Hatte ich in der Eile ganz vergessen zu erwähnen...
Auch wenn die folgende Art nicht sonderlich groß ist und nur kleine, unscheinbare Blüten besitzt, so fällt sie den meisten doch irgendwie auf, wenn man daran vorbei läuft. Sie besitzt nämlich in der Regel einen recht kompakten Wuchs und vor allem rundliche, extrem dickfleischige Blätter.
Tetraena fontanesii.jpg
Tetraena fontanesii 2.jpg
Erbsen-Jochblatt
Diese sogenannte Blatt-Sukkulenz ist insbesondere bei vielen Pflanzen anzutreffen, die in niederschlagsarmen Regionen wachsen. Das Prinzip ist ganz einfach, wenn es denn mal regnet, wird möglichst viel von dem Niederschlagswasser aufgenommen und gespeichert. Das muss dann nicht zwangsweise nur in den Blättern geschehen, es gibt auch Pflanzen die das Wasser im Stamm (zum Beispiel die Kanaren-Wolfsmich und fast alle Kakteen) oder auch in den unterirdischen Organen speichern. Und viele kombinieren diese Möglichkeiten sogar miteinander.
Auf den Kanaren sind vor allem die niederen Lagen besonders von Trockenheit betroffen, und jeder, der dort umher wandert, bekommt regelmäßig und häufig solche Sukkulenten zu Gesicht. Einen Sonderstandort stellen hier allerdings die küstennahen Regionen dar, die von dem Meereswasser beeinflusst werden. Entweder durch den hohen Wellengang direkt oder auch durch die Gischt, die bei starken Winden an Land geweht wird. Wassermangel ist hier nun nicht unbedingt ein großes Problem, wohl aber der hohe Salzgehalt, der von den meisten Pflanzen nicht toleriert wird. Dennoch haben einige Pflanzen diesen "lebensfeindlichen" Standort besiedeln können, indem sie spezielle Anpassungen entwickelt haben, die ihnen dort ein Leben ermöglichen.
Es würde jetzt an dieser Stelle viel zu weit gehen, diese Anpassungen im Detailzu erläutern. Nur vielleicht soviel, dass eine Form der Anpassung die sogenannte Salz-Sukkulenz darstellt, wo durch die Speicherung größerer Wassermengen im Zellgewebe die Salzkonzentration auf ein einigermaßen erträgliches Maß verdünnt wird.
Dies wird sicherlich auch von Desfontaines Jochblatt (Tetraena fontanesii), auch Erbsen-Jochblatt genannt, praktiziert. Eine Art die nur an küstennahen Standorten zu finden ist und mit Ausnahme von La Palma auf allen Inseln der Kanaren vorkommt, ebenso wie auf den Kapverden und in Nordafrika.
Dass es der Pflanze nicht sonderlich gut geht (wegen des Salzstresses) sieht man daran, dass die älteren, fleischigen Blättchen recht bald gelb werden und dann absterben. Eigentlich ist das eine überlebensfeindliche Energieverschwendung und gäbe der Pflanze im Konkurrenzkampf mit anderen Arten kaum Überlebenschancen. (Wer ständig so viel Blattmasse "wegwirft", kann nur sehr langsam wachsen). Da der salzhaltige Boden in Küstennähe für die meisten Pflanzen (ohne diese Anpassungsstrategie) jeoch gar keine Überlebenschancen bietet, gibt es keine Konkurrenz.
Leider ist es mit den lateinischen Namen von Organismen auch nicht immer ganz leicht: Hatte ich mir mühsam Zygophyllum fontanesii gemerkt, muss ich jetzt auf Tetraena fontanesii umsatteln :-(.
Da lobe ich mir doch den einprägsamen spanischen Namen (uvas de mar = Meerestrauben).
mfg Ulrich
Noch deutlich kleinblütiger als der Acker-Gauchheil ist die Ackerröte (Sherardia arvensis). Die Angaben zu deren Vorkommen und zur Verbreitung lassen sich fast 1:1 von dem Gauchheil übernehmen.
Sherardia arvensis.jpg
Ackerröte
Die Ackerröte gehört wegen der geringen Größe und dem zumeist niederliegenden Wuchs eher zu den unscheinbaren Arten, die man häufig nur wahrnimmt, wenn man weiß wonach man Ausschau halten muss. Jedenfalls kommt es auf botanischen Exkursionen immer wieder mal vor, dass diese Pflanze selbst dann von den Teilnehmern nicht gesehen wird, wenn sie schon fast mit den Füßen darauf herum trampeln.
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Arme Ackerkröte, geht ihr noch schlechter als dem Ackergaul.
Geht so...
Es gibt durchaus auch Pflanzen die nichts dagegen haben wenn man auf ihnen herumtritt.
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Fand ich toll:
https://x.com/fastworkers6/status/1578081947070660608
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Das ist ja irre!
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Der hier im Link auch nett
https://www.youtube.com/watch?v=w77zPAtVTuI
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Eine Bohne, klasse!
Wir haben im letzten Jahr zwei lila Bohnenkerne gelegt und am Ende cirka 15 komplette Mahlzeiten da raus bekommen. Wir haben die mittlerweile dicken, verholzten Stämme nicht ausgegraben, sondern einfach nur abgeschnitten. Und jetzt wuchern sie schon wieder das halbe Beet zu. Bohnen sind sehr aktiv.
Wow!
Wir ernten zZt. immer noch...
leider wird es jetzt kühler
Ich füttere leider nur Maulwurfsgrillen und Schnecken. So eine schlechte Bohnenernte - nach gefühlt zehn Mal nachstecken - hatte ich noch nie. Aber die Zucchini wuchsen hervorragend.Wow!
Wir ernten zZt. immer noch...
leider wird es jetzt kühler
Oh, das tut mir leid! Zum Trost: unsere Kürbisernte war miserabel.
Bei den Bohnen habe ich einen Trick, ich ziehe die Bohnen in Töpfchen vor, dann haben die Schnecken weniger Chancen.
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Buschbohnen waren gut wie immer, Zuchini auch. Kürbise und Kartoffeln deutlich weniger, da auf einem Feld außerhalb, wo ich leider keine Zeit fand, eine aufwändige Bewässerung aufzubauen.
Und nach diesem kleinen Ausflug in den großen Themenkomplex der Pflanzenbewegung und der Hochgeschwindigkeits-Ranker wird es nun wieder endemisch...
Das Besen-Tännelkraut (Kickxia scoparia) ist etwas auffälliger als die beiden von mir zuvor vorgestellten Arten, allerdings nur wenn es gerade blüht. Ansonsten ist es auch nur ein ziemlich spilleriges Kraut, das man eigentlich nur findet, wenn man gerade auf allen vieren durch die Vegetation kriecht. Was von mir seit einiger Zeit aber nicht mehr ganz so häufig praktiziert wird.
Kickxia scoparia.jpg
Kickxia scoparia Blüte.jpg
Besen-Tännelkraut
Bei dieser Pflanze handelt es sich um einen Kanaren-Endemiten, der bis auf Hierro auf allen Inseln zu finden ist.
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Das habe auch ich in der Tat bisher noch nie bemerkt hier auf Gomera.
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