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Thema: Gomeras Gesundheitssystem und seine Grenzen

  1. #34
     Unterstützer/in Avatar von Fritzlore
    68 Jahre alt
    aus Agulo
    8.864 Beiträge seit 12/2019
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    20.358
    Stimmt, Zugvogel, einfach war es nicht. Wir haben uns damit auch viel Zeit gelassen, zusammen mit einer Frau, die seit gut 30 Jahren hier lebt und mit einem Gomero verheiratet ist. Sie spricht fließend Spanisch. Alleine hätten wir uns das nicht zugetraut.

  2. Fritzlore´s Beitrag erhielt Dank und/oder Zustimmung von:


  3. Nach oben    #35
     Unterstützer/in Avatar von Fritzlore
    68 Jahre alt
    aus Agulo
    8.864 Beiträge seit 12/2019
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    20.358
    Im Juni 2023 lag die Wartezeit auf einen chirurgischen Eingriff auf den Kanaren noch bei 5 Monaten. Seit eineinhalb Jahren wird nun an diesem Problem gearbeitet und es zeigen sich Erfolge: Jetzt sind es bereits 30 Tage weniger.

    https://www3.gobiernodecanarias.org/...ca-de-24-dias/

    Weiter so!

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  5. Nach oben    #36
     Unterstützer/in Avatar von Fritzlore
    68 Jahre alt
    aus Agulo
    8.864 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    20.358
    La Gomera macht einen Schritt nach vorn bei der Modernisierung des Gesundheitswesens mit der Einführung des Single Viewer, einem technologischen Instrument, das es den Angehörigen der Gesundheitsberufe ermöglicht, von jedem Zentrum des Archipels (die einzelnen Ärztehäuser in den Dörfern sind hier gemeint) aus in Echtzeit auf die Krankenakten der Patienten zuzugreifen.

    https://www.lagomera.es/noticia/curb...su-funcionalid

    Diese Initiative kommt den 18.186 Patienten mit einer Gesundheitskarte auf der Insel zugute und wird die Effizienz der medizinischen Versorgung verbessern. Damit haben die Ärzte Zugriff auf medizinische und pflegerische Berichte, Analysen, radiodiagnostische Tests, Allergien und aktive Diagnosen, was die Koordinierung zwischen verschiedenen Spezialisten erleichtert und die Qualität der Pflege verbessert.

    Wir sind in den mittlerweile mehr als 12 Jahren, in denen wir auf Gomera leben, schon unzählige Male gefragt worden, ob es denn hier auch ein funktionierendes Gesundheitssystem gäbe. Mittlerweile bin ich der Meinung, daß das hier besser funktioniert als in Deutschland.


  6. Fritzlore´s Beitrag erhielt 2 mal Dank und/oder Zustimmung von:


  7. Nach oben    #37
    Avatar von Zugvogel
    aus Selva Negra
    535 Beiträge seit 01/2020
    Danke
    574
    Zitat Zitat von Fritzlore Beitrag anzeigen
    Wir sind in den mittlerweile mehr als 12 Jahren, in denen wir auf Gomera leben, schon unzählige Male gefragt worden, ob es denn hier auch ein funktionierendes Gesundheitssystem gäbe. Mittlerweile bin ich der Meinung, daß das hier besser funktioniert als in Deutschland.
    Ausser dass ich mal ohne Betäubung genäht wurde, habe ich da auch nur gutes zu berichten....

  8. Nach oben    #38
    Avatar von Dragon
    62 Jahre alt
    aus Lüneburg
    50 Beiträge seit 08/2021
    Danke
    57
    Gewagte These, dass die medizinische Versorgung auf La Gomera (nicht den Kanaren!) vergleichbar mit Deutschland ist ,:-)

  9. Nach oben    #39
     Unterstützer/in Avatar von Fritzlore
    68 Jahre alt
    aus Agulo
    8.864 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    20.358
    Da insbesondere mein Mann etliche gesundheitliche Probleme hat, allen voran mit dem Herzen, hatten und haben wir sehr oft Arzttermine und diverse Krankenhausaufenthalte. Inklusive Notfallsituationen. Meistens hier auf Gomera, aber manchmal auch auf Teneriffa. Denn nicht alles geht hier. Unsere Erfahrungen waren bisher immer gut.
    Auf manches muss man lange warten, aber das ist in Deutschland auch so. Ich habe letztes Jahr mal versucht, einen Augenarzttermin für ihn während eines Besuchs in Hagen zu bekommen. Mehrere Monate sollten wir warten oder nach Bochum oder Duisburg fahren. Wir haben schließlich darauf verzichtet.

  10. Nach oben    #40
    Avatar von Diego
    64 Jahre alt
    aus Braunschweig
    45 Beiträge seit 01/2023
    Danke
    67
    Zu diesem Thema kann ich Fritzlore nur zustimmen. Wie sieht es denn mit dem deutschen Gesundheitssystem aus?
    Ich bin, und da bin ich froh, recht gesund. Ich habe aber genug schlechte Beispiele aus dem Freundeskreis.
    Beispiel: Ein Freund wartete 6 Wochen auf einen Termin zur OP an der Prostata. Die ganze Zeit lief er mit einem Katheter herum,
    was Entzündungen zur Folge hatte. Der Zustand verschlechterte sich dermaßen, dass er in die Notaufnahme musste.
    Da im Klinikum Braunschweig groß gebaut wird, musste er in einem Zelt bei Minustemperaturen warten, bis er dran kam.
    Das andere Beispiel, von einem Freund, der mit einer Blutvergiftung 6 Stunden in der Notaufnahme gewartet hatte und schließlich nach Hause geschickt wurde, hatte ich bereits im letzten Jahr angeführt. Als er am nächsten Tag wieder antrat, wurde die
    Diagnose endlich gestellt, doch zu spät. Während der OP fiel er ins Koma und starb.

  11. Diego´s Beitrag erhielt 3 mal Dank und/oder Zustimmung von:


  12. Nach oben    #41
     Unterstützer/in Avatar von mrjasonaut
    63 Jahre alt
    aus Berlin-Wilmersdorf
    2.307 Beiträge seit 01/2022
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    2.336
    Zitat Zitat von Fritzlore Beitrag anzeigen
    Lange hat es gedauert, aber jetzt ist es so weit...

    https://x.com/012Gobcan/status/1747959206328631339

    Nun kann man das Formular für die spanische Patientenverfügung herunterladen.

    https://www.gobiernodecanarias.org/sanidad/sgt/mav

    Wir haben das dann zusammen mit einer Freundin ausgefüllt, die besser spanisch spricht als wir, um keinen Fehler zu machen. Dann mussten wir damit ins Krankenhaus in San Sebastian. Dort gibt es eine Rechtsabteilung. Die haben es weiter gegeben nach Teneriffa, von da haben wir ein ID per Mail bekommen, die besagte, dass wir ordnungsgemäß gemeldet sind und im spanischen Gesundheitssystem versichert sind. Mit dieser ID mussten wir zum Notar in San Sebastian. Heute hatten wir den Termin dort. Die Dame ist alles nochmal mit uns durchgegangen und nach erfolgter Unterschrift schicken sie das ganze nun zum Eingeben ins System nach Teneriffa. Damit hat jedes Krankenhaus und jeder Arzt hier nun Zugriff darauf und unser Wille muss berücksichtigt werden. Im Moment gilt es nur in unserer Provinz, es soll aber demnächst mit dem System dem System auf dem spanischen Festland verknüpft werden. Das alles war übrigens kostenlos.
    Thema Patientenverfügung, da hatte ich mich durch einen Online Fragebogen der Verbraucherzentrale gehangelt, das Formular ausgefüllt und unterschrieben bei der Bundesnotarkammer abgelegt. Kostenpunkt 20€ wenn ich das Recht erinnere. Jetzt darf mich die Frau abschalten lassen, wenn es soweit ist.
    Froh schlägt das Herz im Reisekittel, vorausgesetzt man hat die Mittel. Wilhem Busch 1884

  13. Nach oben    #42
    Avatar von Dragon
    62 Jahre alt
    aus Lüneburg
    50 Beiträge seit 08/2021
    Danke
    57
    Nur damit hier kein falscher, rosarot gefärbter Eindruck entsteht, gerade für Menschen, die vielleicht lange Zeit auf der Insel verbringen möchten: Für viele medizinische Bereiche gibt es keinerlei Fachärzte auf La Gomera. Wer da Bedarf hat, muss entweder nach Teneriffa oder man wartet, bis alle paar Wochen Mal ein entsprechender Arzt nach La Gomera kommt. Diese Termine stehen nicht immer längerfristig fest. Wer zur Fachbehandlung, als gesetzlich Versicherter nach Teneriffa muss, kann sich dann oft auf eine längere Fahrt nach Candelaria einstellen. Und wenn ich als Beispiel für lange Wartezeiten lese, dass man in Deutschland 6 Wochen auf eine OP warten muss - da träumen Canarios bei nicht lebenswichtigen Eingriffen meistens nur von. Richtig ist, dass die vorhandenen Ärzte auf La Gomera sich meistens Mühe geben.

  14. Dragon´s Beitrag erhielt Dank und/oder Zustimmung von:


  15. Nach oben    #43
     Unterstützer/in Avatar von Fritzlore
    68 Jahre alt
    aus Agulo
    8.864 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    20.358
    Daß wir ins Krankenhaus Candelaria in Santa Cruz de Tenerife mussten ist uns natürlich auch schon ein paarmal passiert.
    Das hat 2 Seiten: die Fahrt ist natürlich lang, aber man bekommt die Kosten erstattet und wenn man dort übernachten muss sogar noch Geld für das Hotel und die Verpflegung zurück. Wenn der überweisende Arzt auf Gomera bestätigt, daß der Patient eine Begleitperson benötigt, dann wird auch für die bezahlt. Wir begründen das immer damit, daß ich für meinen Mann übersetzen muss.
    Was nicht gut ist sind die langen Wartezeiten dort im Hospital. Da ist Teneriffa eine ganz andere Nummer als Gomera. Das ist Massenabfertigung.

    Zu den Wartezeiten auf Eingriffe: ich habe meine Knie-Op im September in Deutschland machen lassen. Vor allem deshalb, weil ich das verbinden wollte mit einer stationären Reha, hier auf Gomera gibt's das nicht. Meine Wartezeit auf die Op betrug 4 Monate. Und natürlich haben wir die Reise mit Besuchen bei Freunden und unserer Familie verbunden.

    Hier auf Gomera haben wir bisher noch nie lange warten müssen und bei Notfällen sind sie wirklich schnell und gut.
    Es geht aber nun mal nicht alles hier. Wie auch auf so einer kleinen Insel?

  16. Fritzlore´s Beitrag erhielt 3 mal Dank und/oder Zustimmung von:


  17. Nach oben    #44
    Avatar von Diego
    64 Jahre alt
    aus Braunschweig
    45 Beiträge seit 01/2023
    Danke
    67
    Meine Frau hatte mich gerade berichtigt, der Freund hatte nicht 6 Wochen sondern 4 Monate auf die OP gewartet. By the Way, er ist privat versichert. Wir haben noch keine Erfahrungen mit dem Gesundheitswesen auf La Gomera gemacht. Bei einem anderen Freund (Alter 69), hatte sich die Netzhaut ablöst. Seine Frau ist mit ihm ins Klinikum Braunschweig gefahren. Sie wurden abgewiesen und nach Hannover verwiesen. Von dort erfolgte eine weitere Abweisung. Schließlich ist sie mit ihrem Mann bis nach Göttingen gefahren. Dort wurde er zum Glück behandelt. Sicherlich hatte das deutsche Gesundheitswesen in der Vergangenheit ein hohes Niveau, doch dieses verschlechtert seit Jahren kontinuierlich. Wir können auch nicht erwarten, dass sich auf einer kleinen Insel im Atlantik die Fachärzte nur so tummeln. In Deutschland werden Fachzentren sukzessive in regionalen Zentren gebündelt. Das hat bei komplizierteren Eingriffen ebenfalls zur Folge, dass man hunderte Kilometer anreisen muss.

  18. Diego´s Beitrag erhielt 3 mal Dank und/oder Zustimmung von:


  19. Nach oben    #45
     Unterstützer/in Avatar von Fritzlore
    68 Jahre alt
    aus Agulo
    8.864 Beiträge seit 12/2019
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    20.358
    So haben wir das in Deutschland auch erlebt. Wir kannten noch ein gutes System von vor unserem Umzug 2012 nach Gomera. Und wir wundern uns jetzt jedesmal, wie sich das bereits verändert hat.
    Ein Beispiel: als wir letztes Jahr im Herbst in Hagen waren bekam mein Mann eine Blasenentzündung. Natürlich an einem Wochenende. Früher ging man zum Notarzt und ließ sich was verschreiben. Ging aber nicht. Ich musste bei einer Zentrale irgendwo anrufen und die wollten uns doch glatt nach Herne schicken deswegen. Haben wir aber nicht gemacht. Ich bin einfach alleine mit einem in der Apotheke gekauftem sterilen Uringefäß zur Notarztpraxis in Hagen gefahren und habe denen das Töpfchen auf den Tisch gestellt. Erst wollten sie nicht, aber nach einer längeren Diskussion haben sie es doch getestet und mir ein Rezept für Antibiotika für Günter mitgegeben. Und gesagt, daß sie das eigentlich gar nicht dürfen, weil heute alles über diese Zentrale laufen muss. Wie blöd ist das denn? Übrigens: dort war gähnende Leere. Ich war alleine da. Wäre ich der Anweisung der Zentrale gefolgt wären wir - zu zweit - mit dem ÖPNV von Hagen nach Herne und zurück gefahren für dieses Rezept.

    Das Prozedere in so einem Fall wäre auf Gomera folgendes gewesen:

    Mit unserem Auto von Agulo eben rüber nach Hermigua in die 24-Stunden-Notaufnahme fahren, den Test abwarten, Rezept mitnehmen und fertig.
    Genau so erlebt vor cirka 2 Jahren.


  20. Fritzlore´s Beitrag erhielt 3 mal Dank und/oder Zustimmung von:


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