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Thema: Gomeras Gesundheitssystem und seine Grenzen

  1. #1
     Unterstützer/in Avatar von Fritzlore
    67 Jahre alt
    aus Agulo
    7.783 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    16.294

    Gomeras Gesundheitssystem und seine Grenzen

    Ich will Euch heute mal einen Bericht über die Grenzen dessen, was auf La Gomera gesundheitstechnisch möglich ist, geben.
    Das sind sehr persönliche Erfahrungen, die aber sicher einige von Euch zum Nachdenken anregen werden, falls Ihr mal vorhabt, auch nach Gomera auszuwandern.

    Wir leben seit knapp 8 Jahren in Agulo und haben im Großen und Ganzen nur positive Erfahrungen mit den Ärzten und den spanischen Krankenhäusern gemacht. Wie Ihr sicher alle wisst, hat jedes Dorf sein Centro Salud mit dem Hausarzt, der für alles zuständig ist, was ohne Facharzt möglich ist. Für alles weitere sorgt er für die entsprechenden Termine und Überweisungen.

    Vor zweieinhalb Jahren hatte mein Mann eine lebensbedrohliche Herzattacke, die dank des schnellen und richtigen Eingreifens des Notarztes in Hermigua noch mal gut ausgegangen ist. Er wurde dann per Hubschrauber nach Teneriffa in die Uniklinik "Candelaria" geflogen. Dort wurde er 5 Wochen bestens versorgt. Es gibt da übrigens deutlich mehr Pflegekräfte als in deutschen Kliniken und alles war sehr gut organisiert. Bis hin zu der Tatsache, dass die spanische Krankenkasse mir als Ehefrau Fähren, Essen und Unterbringung in Santa Cruz für die kompletten 5 Wochen bezahlt hat, damit ich bei ihm sein konnte. Das hat übrigens auch das Centro Salud in Agulo organisiert, denn ich wusste vorher gar nichts von dieser Möglichkeit.

    So weit, so gut.
    An die Grenzen kommt das Ganze, wenn so ein Fall eintritt, wie jetzt bei uns: mein Mann bekam am letzten Samstag ganz plötzlich einen "Augeninfarkt". Das heißt, die Netzhautarterie setzte sich mit einem Blutgerinsel zu. In so einem Fall muss man innerhalb von 3 Stunden operieren, sonst verliert man das Auge. Und genau das ist passiert.
    Im Hospital in San Sebastian gibt es nur mittwochs und donnerstags einen Augenarzt. Dann gibt es noch ein Ärztehaus, auch in San Seb, die aber auch nur an bestimmten Tagen einen Augenarzt da haben. In dieserr Woche war es auch der Mittwoch. Wenn einem sowas also am Wochenende oder nachts passiert, dann hat man einfach Pech gehabt. Denn innerhalb von 3 Stunden schafft man es definitiv nicht, von Gomera mit der Fähre rüber nach Teneriffa zu kommen, um rechtzeitig in der 24-Stunden-Notaufnahme im Hospital "Candelaria" zu sein.
    Als wir dann schließlich einen Augenarzt in San Sebastian hatten, konnte der nur noch feststellen, dass es zu spät ist. Er hat uns dann trotzdem noch ins Hospital Candelaria geschickt, um eine zweite Meinung einzuholen. Der Arzt dort kam aber leider zum gleichen Ergebnis.

    Wenn Ihr Euch also mit dem Gedanken tragt, nach Gomera auszuwandern, dann muss Euch klar sein, dass auf der Insel nicht immer jeder Arzt da ist. Es gibt eine Grundversorgung im Krankenhaus in San Sebastian, aber alle Fachärzte kommen tageweise von Teneriffa (Candelaria) rüber nach Gomera und haben da im Krankenhaus Sprechstunden. Für alles andere muss man rüber nach Teneriffa.

    Die Regel ist folgende: wenn man innerhalb von 5 Tagen einen Facharzttermin auf der eigenen Insel bekommt, dann wird nicht nach Teneriffa überwiesen. Außer in Notfällen natürlich. Aber wenn es dann auf die Zeit ankommt, kann das wortwörtlich auch ins Auge gehen.
    Die Krankenkasse zahlt den Transport und man kann kostenlos gleich mit dem Ferrybus vom Hafen in Los Cristianos rauf nach Santa Cruz fahren, aber das dauert halt.
    Die Notaufnahme im "Candelaria" war übrigens der Horror gestern Abend: irre voll und hektisch. Und wegen der Coronamaßnahmen ein "Hochsicherheitstrakt". Aber wir kamen trotzdem fast sofort dran und es war auch um 21 Uhr noch ein Augenarzt da, der sich um uns gekümmert hat.

    Medikamentös würde man normalerweise Blutverdünner verabreichen bzw arterienerweiternde Mittel. Da mein Mann die aber eh nimmt wegen des Herzens, war da einfach nicht mehr zu machen. Es ist eben trotzdem passiert. Damit müssen wir jetzt leben.

  2. Nach oben    #2

    1.553 Beiträge seit 04/2020
    Danke
    831
    nur kurz:
    Alles Gute euch beiden u besonders an deinen Mann!
    Gute Besserung!


  3. Nach oben    #3
    Avatar von Heinz Z
    aus Dortmund
    244 Beiträge seit 03/2020
    Danke
    112
    Auch von mir gute Besserung für deinen Mann.

    Und Danke, dass du auch diese Erfahrung mit uns geteilt hast.

    Ciao Heinz

  4. Nach oben    #4
    Avatar von Rodrigo
    67 Jahre alt
    aus Nideggen
    96 Beiträge seit 05/2016
    Danke
    129
    Das liest sich sehr tragisch und mein Mitgefühl für euch und besonders deinem Mann.
    Es nützt auch nichts zu sagen, so kann es passieren, wenn man auf einer kleinen Insel lebt.
    Allerdings sind 3 Stunden auch ein sehr knappes Zeitfenster und es wäre auch auf einer deutschen Insel eng geworden, vielleicht auf jeder kleineren Insel der Welt. Es gibt nun mal kein allumfassend sicheres Gesundheitssystem.
    Wenn man auswandern will, ist die Gesundheit ein Aspekt den wir gern vernachlässigen, verständlicherweise. Um auf solch einer Insel zu leben riskiert man schon mal was. Jeder entscheidet für sich. Diesbezüglich sind wir Deutschen ja auch ziemlich verwöhnt.
    Mein Arzt, der mich in der 90ern vor einer Reise nach Sri Lanka impfte meinte zu mir: „Wie können Sie nur in ein so Land fahren? Es muss Ihnen klar sein, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt aus dem Land raus zu kommen, entweder gesund oder tot.“ Ich bin trotzdem geflogen und ich bereue es nicht.
    Wir alle wissen nicht, was uns widerfahren kann und es auch gut so. Das Leben ist nun mal endlich.

    Also nochmal: Gutes Besserung und viel Gutes für euch.

  5. Nach oben    #5

    aus Stadt der Ottos
    62 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    24
    Hola,

    wir wünschen Robanybody gute Besserung und euch beiden alles erdenklich Gute.
    Vor allem aber Gesundheit und Wohlergehen. (Klingt abgedroschen ist aber das wichtigste)

    Fuerte abrazos y saludos de bine y el carpintero.

  6. Nach oben    #6
     Unterstützer/in Avatar von Fritzlore
    67 Jahre alt
    aus Agulo
    7.783 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    16.294
    Danke, Ihr Lieben.
    Ich glaube, auch in Deutschland wäre dieses Zeitfenster eng geworden. Nicht nur auf einer Insel.
    Denkt mal an ländliche Gegenden oder Staus im Großstadtverkehr. Dazu kommt immer auch die Zeit, die man im Krankenhaus für Wartezeiten und den bürokratischen Aufwand braucht. Es hätte auch in Deutschland knapp werden können.
    Nun ist es, wie es ist.
    Ich liebe unsere Insel deshalb nicht weniger.

  7. Fritzlore´s Beitrag erhielt 2 mal Dank und/oder Zustimmung von:


  8. Nach oben    #7

    aus Stadt der Ottos
    62 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    24
    Als wir früher mal überlegten ob wir vielleicht auf dem Lande oder doch lieber in der Stadt leben wollten, war genau das der ausschlaggebende Punkt für die Stadt. Und selbst da kann es terminlich eng werden...

  9. Nach oben    #8
    Avatar von Zugvogel
    aus Selva Negra
    481 Beiträge seit 01/2020
    Danke
    490
    Zitat Zitat von Fritzlore Beitrag anzeigen
    Danke, Ihr Lieben.
    Ich glaube, auch in Deutschland wäre dieses Zeitfenster eng geworden. Nicht nur auf einer Insel.
    Denkt mal an ländliche Gegenden oder Staus im Großstadtverkehr. Dazu kommt immer auch die Zeit, die man im Krankenhaus für Wartezeiten und den bürokratischen Aufwand braucht. Es hätte auch in Deutschland knapp werden können.
    Nun ist es, wie es ist.
    Ich liebe unsere Insel deshalb nicht weniger.
    Ja.. Das kann in Deutschland auch eng werden und dann muss man noch das Glück haben den richtigen Arzt zu finden der die richtige Diagnose stellt...
    Auf jeden Fall unsere guten Wünsche an Günter und natürlich auch an Dich...

  10. Nach oben    #9

    aus Im frischen Norden!
    79 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    25
    Ihr Lieben, das tut mir sehr leid für euch und besonders für Robanybody. Das ist wirklich schrecklich; so etwas kann einem jedoch auch im Urlaub passieren und nicht nur, weil man dort wohnt!

  11. Nach oben    #10

    aus Burgdorf CH
    139 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    80
    Ganz herzlich alles Gute aus der Schweiz mit lieben Grüssen an euch beide
    Verena und Peter

  12. Nach oben    #11
     Unterstützer/in Avatar von Fritzlore
    67 Jahre alt
    aus Agulo
    7.783 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    16.294
    Danke für die vielen lieben Grüße und Wünsche. Ihr seid toll!

  13. Nach oben    #12
    Avatar von Constance
    84 Beiträge seit 07/2020
    Danke
    129
    Fritzlore, alles Gute an euch beide! Den Vater einer Freundin hat es auch im Bayrischen Wald erwischt, da ist es auch nicht einfach, an eine schnelle Versorgung zu kommen. Ja, man trifft eine weitreichende Entscheidung, wenn man auswandert, in vielen Hinsichten. Aber das Schicksal kann überall schlagen.

  14. Nach oben    #13
    Avatar von Wanderbär
    81 Jahre alt
    aus Im Süden des Nordens
    648 Beiträge seit 01/2020
    Danke
    426
    Fritzlore, das ist ja keine gute Nachricht. Da kann ich nur wünschen, dass es euch gelingt, das Beste daraus zu machen.

    Ich selbst habe zur Zeit Probleme mit meinem rechten Auge. Bei einem Spaziergang gegen Ende Juni wurde ich von einer Sehstörung (mouches volantes) überrascht. (Ohne Corona wäre ich wohl gerade zu der Zeit auf den Kanaren gewesen!) Bei der ersten augenärztlichen Untersuchung (Augenhintergrund nach Pupillenerweiterung) wurde zwar noch kein dringender Handlungsbedarf festgestellt, aber ein Termin bei meiner "normalen" Augenärztin, die damals gerade in Urlaub war, aufgeschrieben. Danach - gegen Ende August - werde ich mehr wissen. Jedenfalls werde ich meine Augen wieder regelmäßiger untersuchen lassen als in den letzten Jahren. Ich war sehr nachlässig geworden, weil sich jahrzehntelang kein Befund ergeben hatte.

  15. Nach oben    #14
    Avatar von Lortzing
    75 Jahre alt
    aus Lauf an der Pegnitz
    27 Beiträge seit 07/2008
    Danke
    5
    Hallo ihr Beiden. Normalerweise lesen wir jeden Abend gerne Deine Informationen aus und über Gomera.
    Heute hat uns die Krankheit von Günther doch sehr geschockt. Ging es doch schon wieder ganz gut wie wir verfolgt haben.
    Lieber Günther, wir wünschen Dir alles Gute.

  16. Nach oben    #15

    62 Jahre alt
    aus Norddeutschland
    457 Beiträge seit 11/2007
    Danke
    921
    Puh, das ist wirklich überhaupt keine schöne Nachricht und ein echter Schicksalsschlag. Alles Gute Euch beiden!

    Welch Auswirkungen hat denn das ganze auf Eure Mobilität?

  17. Nach oben    #16
     Unterstützer/in Avatar von Fritzlore
    67 Jahre alt
    aus Agulo
    7.783 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    16.294
    Tja, wenn wir das mal so genau wüssten, lee. Wir werden uns in den nächsten Tagen schlau machen.

  18. Nach oben    #17

    67 Jahre alt
    aus Stadt der Otto's
    778 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    365
    Liebe Fritzlore, ich drücke Euch beide ganz fest.
    Alles Gute Euch beiden und das sich Lösungen finden!

  19. Nach oben    #18
    Avatar von Felíz
    aus Die Stadt des Gänseliesels
    39 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    26
    Hej ihr Lieben, auch von mir alles erdenklich Gute und vielleicht ein kleines feines Wunder - who knows ... :-)

  20. Nach oben    #19
    abgemeldet
    87 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    134
    Good luck!

  21. Nach oben    #20
    Avatar von Nemo
    aus Bielefeld
    30 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    80
    Von mir auch gute Besserung, und alles Gute!

  22. Nach oben    #21
     Unterstützer/in Avatar von Fritzlore
    67 Jahre alt
    aus Agulo
    7.783 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    16.294
    Ihr seid so lieb. Ganz herzlichen Dank Euch allen.

  23. Nach oben    #22
    Avatar von herbi
    aus An der Wümme
    105 Beiträge seit 06/2007
    Danke
    78
    Von mir etwas verspätet auch gute Besserung und das es bei dem einen Auge bleibt.

  24. Nach oben    #23
     Unterstützer/in Avatar von Crazy Horse
    63 Jahre alt
    aus Dülmen/ Münsterland/ Westfalen - demnächst noch öfters La Gomera!
    4.690 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    3.746
    Gerade erst gelesen - Alles, alles Beste für Günter!

    Augeninfarkt ist schlimm, weil oft das jeweilige Auge erblindet - ist aber nichts lebensbedrohliches.

    Mein Vater hatte es vor einigen Jahren an seinem gesunden Auge - das andere hatte vorher schon nur noch 50% Sehkraft.
    Erst jetzt mit 88 Jahren hat er endlich aufgehört, Auto zu fahren ... unglaublich aber wahr.

    Viele Grüße auch von Caminanta aus dem immer noch heißen Münsterland

  25. Nach oben    #24
    Avatar von Bella
    155 Beiträge seit 11/2006
    Danke
    154
    Auch ich denke ganz doll an Euch beide und schicke eine virenfreie Umarmung!

  26. Nach oben    #25

    22 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    20
    O je liebe Fritzlore, auch von mir alle guten Wünsche für Deinen Mann!
    Mein Mann hat im Alter von 5 Jahren beim Indianerspielen einen Pfeil ins Auge bekommen und sieht seitdem auch nur noch auf einem Auge. Er hat sich dran gewöhnt, mit nur einem Auge zu gucken, und das geht super. Ich drücke robanybody die Daumen und Dir auch.
    An dieser Stelle mal ein dickes Dankeschön, dass Du uns immer so zuverlässig mit interessanten Neuigkeiten und kleinen Geschichten von unserer Lieblingsinsel versorgst!

  27. Nach oben    #26
     Unterstützer/in Avatar von Fritzlore
    67 Jahre alt
    aus Agulo
    7.783 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    16.294
    Danke Ihr Lieben.
    Wir schicken Euch auch eine coronafreie Umarmung aus der Ferne.

  28. Fritzlore´s Beitrag erhielt Dank und/oder Zustimmung von:


  29. Nach oben    #27
     Unterstützer/in Avatar von Don Uvo
    67 Jahre alt
    aus La Calera/Gomera und Stormarn/Holstein
    1.199 Beiträge seit 12/2005
    Danke
    2.071
    Man, man!
    Alles Gute für den alten Haudegen!


    LG Don Uvo

  30. Nach oben    #28
    Avatar von Aesculus
    aus Springe
    115 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    84
    Und auch aus Hannover ALLES GUTE!

  31. Nach oben    #29
    Avatar von Galileo
    68 Jahre alt
    aus Cisleithanien
    685 Beiträge seit 11/2006
    Danke
    515
    Leider kann man sich nicht so sicher sein, dass man auch in einer großen Stadt bei einem akuten Problem rasch und ohne Verzug die richtige Behandlung bekommt, insbesondere dann, wenn es zwischen Freitag nachmittags und Montag morgens auftritt.
    Zum Wochenende haben auch viele Spitäler nur einen Notbetrieb und da ist dann nicht selten ein Turnusarzt der Erstbegutachter, der die Entscheidung zur weiteren Behandlung zu treffen hat. Turnusärzte sind aber noch Azubis, die keinerlei Berufserfahrung haben.
    Entscheidend ist somit immer der Ort, an dem man sich befindet und der richtige oder falsche Zeitpunkt.
    Und leider gibt es keine Versicherung, die vor einem solchen Risiko bewahren kann.

  32. Nach oben    #30
     Unterstützer/in Avatar von Fritzlore
    67 Jahre alt
    aus Agulo
    7.783 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    16.294
    Genau so ist das, Galileo.

    Gestern mussten wir noch einmal rüber zur Uniklinik in Santa Cruz de Tenerife. Zur Kontrolle. Sehr, sehr anstrengend bei diesen Temperaturen! Man ist auch locker 16 Stunden unterwegs für so einen Trip hin und zurück. Um 7 Uhr die Fähre hin, um 13 Uhr der Termin, um 20 Uhr zurück.
    Im Krankenhaus ist es wieder sehr professionell abgelaufen, die wissen schon, was sie tun, da. Nach eingehenden Untersuchungen holte der zuständige Augenarzt noch 3 weitere Kollegen hinzu. Aber leider steht das Ergebnis fest: das Auge ist verloren.

    Alles in allem sind wir mit der Behandlung im Hospital Candelaria im Norden von Teneriffa sehr zufrieden. Mal abgesehen davon, dass es von uns aus schon sehr weit ist.
    Einen Kritikpunkt habe ich aber trotzdem: die Besucher-Toiletten sind nie sauber dort. Jedes Mal, wenn wir da waren in den letzten 3 Jahren, war es wirklich schmutzig. Gestern auch. Und das finde ich sehr seltsam: es wird ein Riesentheater um Hygiene in Bezug auf Covid 19 gemacht, aber das Geld für eine Putzfrau für die Besuchertoiletten ist anscheinend nicht da. Das passt nicht zusammen.

  33. Nach oben    #31
    Avatar von Zugvogel
    aus Selva Negra
    481 Beiträge seit 01/2020
    Danke
    490
    Für alle die das Glück haben eine Reiseversicherung zu haben oder sonstwie privat versichert sind kann ich das Hospiten Sur empfehlen. Da fühlt man sich besser wie in den meisten deutschen Krankenhäuser aufgehoben...
    https://www.webtenerife.de/aktivitat...spiten-sur.htm

  34. Zugvogel´s Beitrag erhielt Dank und/oder Zustimmung von:


  35. Nach oben    #32
     Unterstützer/in Avatar von Fritzlore
    67 Jahre alt
    aus Agulo
    7.783 Beiträge seit 12/2019
    Danke
    16.294

    Gesundheitssystem auf La Gomera

    Ich werde immer wieder gefragt, wie das denn mit der ärztlichen Versorgung auf Gomera aussieht. Ich hatte auch schon mehrfach was dazu geschrieben.
    Heute will ich Euch mal erzählen, wie so eine Kontrolluntersuchung aussieht.

    Günter ist ja herzkrank und muss in regelmäßigen Abständen zum Kardiologen zur Kontrolle und zur Überwachung. Auf Gomera gibt es keinen Kardiologen, aber es kommt samstags ein Kardiologe von der Uniklinik (Candelaria) aus Santa Cruz de Tenerife rüber in unser Inselkrankenhaus. Man bekommt ein paar Tage vorher einen Anruf vom Krankenhaus, dass man sich um soundsoviel Uhr dort einzufinden hat. Dann meldet man sich oben in der ersten Etage an der Rezeption der "Consultas", also der Sprechzimmer. Übrigens: seit kurzem sind Stoffmasken in den Krankenhäusern und den Centro Saluds in den Dörfern nicht mehr erlaubt. Es müssen spezielle Masken aus der Apotheke sein. Entweder die dickeren für knapp 4 € oder eine Einmalmasken für 96 cent.
    Vor der Rezeption ist der Wartebereich, in dem jeder 2. Sitz abgesperrt ist wegen Corona.
    Da immer mehrere Ärzte verschiedener Fachrichtungen gleichzeitig da sind, warten dort natürlich auch entsprechend viele Leute. Dementsprechend schnell geht es aber auch, bis man aufgerufen wird.
    Wir waren zu früh da und wurden gleich unten am Eingang von einer Schwester abgefangen. Sie schickte uns noch eine halbe Stunde in die Cafeteria, bevor wir rauf in den Wartebereich durften, damit da nicht zu viele Leute auf einmal sind.
    Dann erfolgt der Termin mit dem Facharzt mit den erforderlichen Untersuchungen. Der Facharzt gibt auch gleich einen nachfolgenden Termin an die Rezeption weiter. Man geht dann noch mal da vorbei und die sagen einem, dass sie uns in 3 Monaten oder einem halben Jahr oder wie auch immer anrufen, um den nächsten Termin durchzugeben.
    Wenn man also einmal in diesem System drin ist, braucht man sich um nichts mehr zu kümmern, es geht alles automatisch. Kein Hinterhertelefonieren nach einem Facharzttermin wie in Deutschland also.

  36. Fritzlore´s Beitrag erhielt 3 mal Dank und/oder Zustimmung von:


  37. Nach oben    #33
     Unterstützer/in Avatar von kunibert
    82 Jahre alt
    aus Wien
    3.081 Beiträge seit 10/2018
    Danke
    2.733
    Klingt sehr gut für den Routinefall. Wenn der Arzt auch noch kompetent ist, dann ist das wirklich toll.

    Und dass es im Notfall auch klappen kann haben wir ja erlebt. Und der ist ja bei uns auch oft ein Glücksspiel.

    Im Vorjahr bin ich ja mit meiner Frau in die Notaufnahme von dem Spital, in dem ich jetzt liege: Verdacht auf Herzprobleme. Zuerst Formular ausfüllen. Trotz Sozialversicherungskarte, auf der alle Daten drauf sind, mussten Daten bis hin zum Geburtsnamen ausgefüllt werden. Formular dann bei einem anderen Schalter abgeben, wo aber gerade niemand da war. Warten, obwohl die vom ersten Schalter nichts zu tun hatte. Hinweis auf die Herzprobleme hat nichts genützt. Eine anwesende Ärztin ist dann weggegangen. Als die Formalitäten beim zweiten Schalter fertig waren mussten wir auf diese Ärztin fast eine halbe Stunde warten. Die hat dann Blutdruck gemessen und ein paar allgemeine Fragen gestellt. Dann durften wir in den Wartebereich und wurden nach drei Stunden untersucht. Zum Glück war es kein Herzinfarkt, den hätte sie nicht überlebt.


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