Eine persönliche Risokoabwägung ist keineswegs egoistisch. Dein „so weit wie möglich Risiken zu meiden“ ist ja auch Risikoabwägung. Genau die, die wir brauchen.
Es macht keinen Sinn, sich in den eigenen vier Wänden zu verkriechen und keinerlei Außenkontakt zu pflegen. Das ist auf Dauer gefährlicher als das Virus. Wir haben in unserem Freundeskreis ein paar, die sich so abkapseln und sich nur hin und wieder von den Kindern Nachschub vor die Türe stellen lassen.
Das Problem sind die Leute, die sich der Gefährlichkeit der Pandemie nicht bewusst sind und egoistisch keinen Millimeter von ihrem Verhalten ändern.
Ein Beispiel:
Wie waren am Sonntag am Bisamberg wandern. Wenn uns Leute entgegengekommen sind, sind wir hintereinander gegangen und die anderen konnten auf der anderen Wegseite problemlos vorbeigehen. Der Großteil der Entgegenkommenden hat das auch so gemacht. Babyelefant hätte keiner dazwischen gepasst, aber bei einer flüchtigen Begegnung in der frischen Luft ist das Risiko minimal.
Doch dann kam uns ein Paar entgegen, die keine Anstalten machten, hintereinander zu gehen. Der Mann ging so weit in der Mitte des Feldwegs, dass es selbst ohne Corona eine Zumutung war, uns so an den Rand zu drängen. Ich habe ihn gebeten, Abstand zu halten. Er hat sich mächtig aufgeregt und gemeint, wir sollten einfach zwei Schritte zur Seite gehen. In das umgeackerte Feld? Ich konnte mir die Bemerkung nicht verkneifen: „Wegen Leuten wie Ihnen haben wir diesen verdammten Lockdown“
Also: so weit wie möglich Risiken vermeiden, aber nicht das Leben meiden!
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