Hallo Interessierte,

wir waren gerade eine Woche auf La Gomera und es hat uns supergut gefallen. Total schöne Insel mit toller Vegetation (Palmen, Kakteen, Nebelwälder - einfach viel Grün) und durch die verschiedenen "Klimazonen": heiß und trocken im Süden und oft neblig-feucht im Norden auch sehr abwechslungsreich.
Die Kirchenpfadwanderung ist superschön und eines meiner Highlights. Wir sind von El Guro nach El Cercado gelaufen (fast 1000 Höhenmeter), haben dafür ca. 4 Std. benötigt (bei durchschnittlicher Kondition) und sind mit dem 15 Uhr Bus wieder zurück ins Valle gefahren. Auf die Weise mußten wir nichts zurücklaufen und aufgrund der steinigen schmalen Pfade läuft sichs auch besser aufwärts als abwärts (wenn auch anstrengender für die Kondition).
Aber Sonnenschutz, -creme und viel Wasser mitnehmen, da kaum Schatten.

Wir hatten einen Mietwagen und waren so flexibel. Der Norden ist bei schönem Wetter auch absolut sehenswert. Wir haben an einem klaren Tag die Nord-Route Valle-Vallehermoso-Agulo-Hermigua-Valle per Auto gemacht, sind zwar viele Kurven, aber dafür wird man mit wunderschönen Ausblicken belohnt.

Ich würde sagen ein Wander-Muss ist auch die Tour auf den Garajonay hoch (bei klarem Weter toller Blick auf 4 Nachbarinseln) - wir sind es von La Laguna (schöner Picknickplatz naher der zentralen Strasse übers Hochplateau - wenn auch stark von Tagestour-Bussen frequentiert) aus gelaufen - ca. 3 Std. hin- und zurück mit Tour durch die Nebelwälder.
Wunderschön und idyllisch gelegen ist auch der kleine Weiler El Cedro in der Inselmitte, dort in der Bar (am Campingplatz) Rast machen und die leckere Kressesuppe probieren.
Die Tour von Arure runter ins Valle hat schöne Aussichten, ich persönlich fand sie nicht so dolle, weil das ständige steile bergablaufen sehr anstrengt, Du mußt bei jedem Schritt sehr aufpassen damit Du nicht irgendwann auf dem losen Geröll ausrutschst. Kann man auch bergauf machen, dann aber sehr früh starten, da es sonst tierisch heiß wird.

Leider nicht geschafft haben wir z.B. die Tour von Arure-Las Hayas-El Cercado-Chipude und zurück mit dem Nachmittags-Bus um ca. 14.45 Uhr.

Mein Freund ist außerdem alleine von Arure runter nach Taguluche (und zurück) gewandert. Das war aber superanstrengend und teilweise war der Pfad kaum zu erkennen, er mußte klettern und hat sich mehrfach verlaufen. Die Aussicht aufs Meer und die Bucht unten sind absolut traumhaft (man kann auch mit dem Auto runter fahren), aber als Wandertour eher nicht zu empfehlen.

Die meisten viel begangenen Wege sind aber sehr gut ausgeschildert, trotzdem ist ein guter aktueller Wanderführer zu empfehlen. Bei den bergigen schmalen Pfaden war ich froh über meine Teleskopstöcke.

Ich weiß nicht wie das Wetter zu anderen Jahreszeiten ist, Anfang März hatten wir im Valle unten sehr schönes Wetter (ca. 20 Grad), man konnte aber nicht unbedingt erkennen wie das Wetter oben oder im Norden ist, dh. wir haben normalerweise alles (Regenjacke, dicker Pulli) eingepackt, dann bei der Ankunft oben in Arure geschaut wie es aussieht und "spontan" je nach Wetterlage entschieden welche Tour wir heute machen. Je nach Wind- und Wolkenlage konnte dies nämlich locker um 10-15 Grad und die Sicht zwischen 50 m und 50 km differieren.
Als erfahrener Gomero kann man die Wetterlage viell. irgendwie voraussehen, wir konnten es leider nicht und haben uns einen Tag mal ganz schön verschätzt, da wir nur dünne Klamotten dabeihatten, oben aber das Wetter dann ganz schön ungemütlich war.

So viel zu unseren Wandererfahrungen.
Grüße
Janis