Hallo zusammen,
mein Freund und ich sind nun seit Samstag wieder in Deutschland, zurück vom schönen La Gomera . 12 Tage Urlaub haben wir zum erstem Mal auf der Insel verbracht und wir wurden nicht enttäuscht. Vielleicht hilft ein kleiner Erfahrungsbericht ja anderen Leuten, die überlegen auf Gomera Urlaub zu machen.
Bei unserer Planung haben wir beschlossen, nicht, wie man fast immer hört, im Valle Gran Rey abzusteigen, sondern haben Hermigua gewählt. Eine gute Entscheidung, vorallem für den August. Wir waren zweimal im Valle und mir war es zu warm, da hatten wir in Hermigua angenehmere Temparaturen und öfter mal ein paar Wolken, die aber auch schnell weiterzogen. Ist allerdings Geschmackssache. Trotzdem: Hermigua hat uns super gefallen, ein malerisches Tal und ein nettes Örtchen, wenn auch seeeeehr auseinandergezogen, also nix für Spaziergänger.
Gemietet hatten wir ein Appartment in der Elicasa. Das kann ich nur weiterempfehlen, sehr hübsch eingerichtet, sauber und superruhig. Nachts nur Grillengezirpe und morgens Hahnengeschrei. Es muss einem nur klar sein: man hat dort wenig Möglichkeit abends auszugehen, Bars, Disko o.ä.., allerdings kann man gut essen gehen und wir fanden es sehr schön abends auf der Terasse zu sitzen und ins Tal zu schauen, zu lesen und ein Glas Wein dazu.Zweitens man braucht aufjedenfall einen Mietwagen. Die Elicasa liegt recht abseits, zu Fuß ist es etwas weit.Wir haben uns selbst versorgt und sind zwischendurch essen gegangen, das hat super geklappt. Das Einkaufen ist natürlich nicht gerade preiswert auf La Gomera, aber für ein normales Frühstück und ab und an mal Nudeln reicht es.
Vom Essen her kann ich in Hermigua empfehlen: den Iraxte, hier wird Eventcooking geboten, man lasse sich überraschen . Das Fleisch ist sehr gut. Als zweites fällt mir dann noch das Macondo am Playa de la Caleta ein. Hier gab es frischen und richtig leckeren Fisch und die Atmosphäre ist super, gemütlich auf Holzbänken direkt am Strand und neben dir liegt faul eine Katze. Natürlich hat uns auch das Valle gut gefallen, als Feriendomizil ist es sicherlich ebenfalls erste Wahl. Gegessen haben wir natürlich im Casa Maria, die Paella war viel und so wie sie sein muss!
Der Strand in La Playa ist wirklich nicht schlecht und wir haben uns gewundert, weil immer überall steht und gesagt wird, Gomera sei keine Badeinsel. Da hatte das Valle aber mehr zu bieten als der Norden von Teneriffa... Die Wanderung von El Guro zum Wasserfall haben wir auch gemacht, die einzige auf der wir mal Leute getroffen haben . Erst war's idiotensicher ausgeschildert, dann wurde der Weg immer verwachsener und endete in einer einzigen Kraxelei. Schön war's trotzdem.
Ansonsten waren wir meist alleine auf den Wanderwegen, besonders gern sind wir natürlich im Nationalpark herumgelaufen. Das ist einfach ein einmaliges Erlebnis, die Vegetation, die Stille, die verwunschenen Wege... wir haben ganz tolle Eindrücke mit nach Hause genommen. Ein Muss meiner Meinung nach dabei: eine Wanderung nach El Cedro und dort die Kressesuppe probieren. Echt urig! Auf dem Hinweg sind wir durch den alten Wasserstollen, das geht aber nur bei längerer Trockenheit und man braucht eine gute Taschenlampe. 500 Meter stockdunkel, war schon abenteuerlich! Ebenfalls empfehlen muss ich die Casa Efigenia in Las Hayas für einen Besuch. Die nette kleine Oma dort kocht einem ein tolles und sehr gesundes Menü aus eigenem Anbau und der selbstgemachte Orangenlikör ist der Hit!
Im großen und ganzen waren wir sehr begeistert von La Gomera. Die Landschaft ist unheimlich schön und die Insel ist im Gegensatz zu anderen Kanarenzielen noch sehr ursprünglich. Autofahren hat bei uns geklappt, ist aber nicht immer ohne auf Gomera, enge, steile Straßen etc.. Die Hauptstraße ist allerdings gut ausgebaut. Ich habe für mich eins festgestellt: wenn wir noch einmal hinfahren, lerne ich vorher spanisch. Mit deutsch und mit englisch kommt man oft nicht weit, zumindest war das bei uns so. Es hat zwar geklappt, die meisten Gomeros waren da sehr freundlich, aber ist doch irgendwie doof. Von einem eingewandertem Deutschen wurden wir angemacht, warum wir denn in ein Land fahren, dessen Sprache wir nicht sprechen. Fand ich etwas überheblich, wir haben uns ja nicht als die tollen Deutschen aufgespielt, sondern versucht uns mit einem Sprachlexikon verständlich zu machen. Der Urlaub war aufjedenfall toll, für den kurzen Zeitraum haben wir viel von der Insel gesehen und Kennengelernt. Ich frage mich allerdings, was die Teneriffatouristen von den Bustouren von Gomera sehen, jeden Tag sahen wir die Busse nacheinander aufgereiht bei uns durch den Ort fahren, dazwischen höchstens mal eine Jeeptour :o . Wir haben festgestellt: Gomera erwandert man wirklich am besten, dann sieht man die wahre Schönheit. Selbst bei nicht so tollen Wetter, der "Nebelurwald" im Nebel war ebenfalls sehr beeindruckend.
Viele Grüße, Steffi
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