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Thema: Als ich die Alternative suchte.

  1. #1
    Avatar von Galileo
    68 Jahre alt
    aus Cisleithanien
    685 Beiträge seit 11/2006
    Danke
    515

    Als ich die Alternative suchte.

    Irgendwann war ich wieder auf Gomera - es dürfte Februar gewesen sein und das Wetter spielte so gar nicht mit. Von den 14 Tagen hatte es wohl 8 Tage geregnet und an den übrigen Tagen ging starker Wind. Da beschloß ich, dass ich beim nächsten mal irgendwohin will, wo es wirklich warm ist. Also machte ich mich auf die Suche nach einem neuen Reiseziel. Ich fragte mich durch diverse Reiseforen durch, wo es denn einen Ort gäbe, wo es auch im Februar Badetemperaturen hat, eine schöne Landschaft sollte es geben, es sollte kein Massenrummelplatz sein, aber dennoch soll was los sein - so wie eben im Valle Gran Rey.
    Da riet mir jemand, ich sollte mir doch mal Las Terrenas in der Dom. Rep. ansehen. Ein Jahr später war ich dann dort. Die Anreise von meiner Haustür bis zum Hotel dauerte exakt 24 Stunden. Bedauerlicherweise kam ich erst spätabends bei Dunkelheit am Flughafen in Puerto Plata an, sodass ich bei der anschließenden 4 Stündigen Busfahrt leider nicht viel zu sehen bekam. Auffallend war, dass in den zahlreichen Dörfern und Kleinstädten, die man unterwegs durchfährt kaum Straßenbeleuchtung vorhanden ist und auch nur wenige Häuser hell erleuchtet sind. In den meisten Hütten dagegen scheint es nur Kerzen- oder Petroleumlicht zu geben. Bei der Ankunft im Hotel um ca. 1:00 Nachts versank ich sofort ind den Tiefschlaf und das sogar ohne Bier. Tags darauf machte ich mich dann erst mal zu Fuß auf den Weg um den Ort zu besichtigen. Klar war ich hier in der Karibik, wo es kiolometerlange Strände gibt und 200 Meter von den Hotels entfernt hat man ihn für sich alleine. Die Temperaturen angenehm heiß und feucht. Ich spazierte durch den Ort. Ein Zentrum ist nicht vorhanden, sondern erstreckt sich der Ort entlang der schmalen Hauptstraße, auf der massenweise Kleinmotorräder mit Zeitaktmotor unterwgs sind, meist mit 3 oder 4 Personen beladen und die Luftqualität ist dementsprechend. Ich betrat ein Reisebüro, weil ich mich nach Ausflugszielen in der Umgebung erkundigen wollte und auf Fragen erhielt ich die Antwort: "parlez vous francais?". Bei einer Autovermietung dann wieder dasselbe. Als ich am Strand lang auf der wenig befahrenen Staubstraße weiter spazierte entdeckte ich dann auch eine "ecole francaise". Nun war es mir klar und das wurde mir dann auch von anderer Seite bestätigt, dass es Franzosen waren, die als erste diesen Ort entdeckten und dort im Laufe der Zeit eine Subkultur bildeten, wie dies die Deutschen im Valle Gran Rey taten. Nun konnte ich es ermessen, wie es einem nicht deutschsprechenden der ins Valle Gran Rey kommt ergehen muß.

    FORTSETZUNG FOLGT BEI MEINEM NÄCHSTEN BESUCH IN DIESEM FORUM

  2. Nach oben    #2
    Avatar von Galileo
    68 Jahre alt
    aus Cisleithanien
    685 Beiträge seit 11/2006
    Danke
    515

    und nun die Fortsetzung!

    Es würde wohl den Rahmen sprengen und nicht ganz in dieses Forum passen, wenn ich jetzt allzu lange über die Karibik erzähle. Deshalb will ich gleich das FAZIT ziehen:

    Daß man auf Gomera keine karibischen Traumstrände vorfindet wissen ohnehin alle. Der Unterschied liegt an anderen Dingen: Wenn ich auf Gomera ein Taxi brauche, setzte ich mich in ein Auto und nicht auf den Sozius eines Kleinmotorrades. Fahre ich mit dem Bus, dann sitze ich auch in einem Bus und nicht auf einer Ladefläche eines Klein-LKW's
    Und dass ich auf Gomera in Europa bin merke ich an der Existenz von Straßencafés - ausserhalb Europas findet man solche nirgendwo und wie man sieht, nicht einmal in Ländern, die lange Zeit unter spanischer Herrschaft standen.
    Gomera ist ein schönes Stück Europa.


  3. Nach oben    #3
    Avatar von Galileo
    68 Jahre alt
    aus Cisleithanien
    685 Beiträge seit 11/2006
    Danke
    515

    und noch ein Nachsatz

    Ich saß in San Sebastian vor der Bar Cuba Libre als ich meinen Ohren nicht traute. Aus den Boxen kam plötzlich dominikanische Bajata-Musik. Nun weiß ich, dass dieser akkustische Genuss mit dem Genuss des entspannten Sitzens in einem Straßencafé zu vereinbaren ist - aber dazu muß man eben in Europa sein

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