Der Klimawandel wird auch die Kanaren nicht verschonen. Zu erwarten sind wohl mehr Stürme und der stetig steigende Meeresspiegel wird viele Küsten verändern. Kaum auszumalen, wenn das wirklich 0,5 bis 2 Meter mehr werden in den nächsten 100 Jahren.
Der Klimawandel wird auch die Kanaren nicht verschonen. Zu erwarten sind wohl mehr Stürme und der stetig steigende Meeresspiegel wird viele Küsten verändern. Kaum auszumalen, wenn das wirklich 0,5 bis 2 Meter mehr werden in den nächsten 100 Jahren.
Wichtig ist die Anpassung an den Klimawandel. Gestern wurde im technischen Büro des Nationalparks Garajonay ein Projekt vorgestellt. Kollaboratives Wissen zur Beschleunigung der Anpassung an den Klimawandel, entwickelt von dem Institut "Fundación F.G. Bernáldez" für geschützte Naturräume und EUROPARC-Spanien mit Unterstützung der Fundación Biodiversidad des Ministeriums für den ökologischen Wandel und die demografische Herausforderung.
http://www.fungobe.org/proyectos/Co_Adaptacion_2021
Das Projekt wird Elemente zur Gestaltung und Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen erarbeiten, die von sozialen Akteuren entworfen werden. Unter den Projektergebnissen:
- Eine Studie zur sozialen Wahrnehmung des Klimawandels Garajonay, La Gomera und Sierra Espuña, in Murcia.
- Schulungsmaßnahmen auf der Grundlage des EUROPARC-Spanien-Handbuchs "Schutzgebiete im Kontext des globalen Wandels". Einbeziehung der Anpassung an den Klimawandel in die Planung.
- Maßnahmen zur Verbreitung und Anerkennung von Maßnahmen gegen den Klimawandel. Sierra Espuña und Garajonay sind für den "II Premio experiencias inspiradoras del Programa Sociedad y Áreas Protegidas" nominiert.
In der Klimakrise ist das Dilemma offensichtlich. Ein Großteil der Bevölkerung sieht die Erderwärmung als Bedrohung und hält Gegenmaßnahmen für dringend erforderlich. Doch im Konsumverhalten schlägt sich das nicht nieder. Urlaubsflüge, Autofahrten, Energieverbrauch, Fleischkonsum – wir tun nicht, was wir für richtig halten.
Die Mehrheit der Bevölkerung hält die Erderwärmung für eine Bedrohung und Gegenmaßnahmen für dringend erforderlich. Doch im Konsumverhalten schlägt sich das kaum nieder.
Menschen verzichten ungern freiwillig, Appelle an die Vernunft bewirken wenig, moralische Vorhaltungen eher noch weniger. Deshalb die Forderung, dass der Staat mit Verboten und Steuern für klimagerechteres Verhalten sorgen möge. In der Corona-Krise haben die klaren Kontaktverbote schließlich auch besser funktioniert als freundliche Appelle.
Besonders im Fokus: der Flugverkehr. Tatsächlich ist der Klimaschaden beim Fliegen pro Kilometer ähnlich groß, wie wenn alle Passagiere die Strecke jeweils allein im eigenen Auto fahren. Aber sie fliegen tausende von Kilometer !
Jeder Versuch der Politik, über Rahmenbedingungen, die restriktiver Art sind, nur laut zu denken, endet in einem Shitstorm.
Die Politik ist handlungsunfähig, weil sie von einer Mittelschicht getrieben wird, die einerseits lautstark Klimaschutz fordert, aber den Klimaschutz unter jeden beliebigen Wohlstandsvorbehalt stellt. Das heißt für die Politik: Ihr soll eine Quadratur des Kreises abverlangt werden.
Die Politik, die aus Angst vor der nächsten Wahl die notwendigen, aber unbequemen Entscheidungen fürchtet.
Was muss geschehen, damit wir tun was wir für richtig halten?
Sehr gut auf den Punkt gebracht, Pagurus. Die meisten fürchten den Klimawandel und sehen ihn mittlerweile als große Bedrohung an, aber jede Regierung die das nötige beschließen und umsetzten würde, würde bei der nächsten Wahl wahrscheinlich von einem Shitstorm aus dem Amt gejagd werden, da kaum jemand verzichten will und für die Folgen des ganzen bezahlen möchte.
Die menschliche Zivilisation hat mit ihren völlig unterschiedlichen Interessen in ihrer Gesamtheit einen unfassbar langen Bremsweg wenn es um ihr Fehlverhalten geht, daher befürchte ich das es eigentlich schon 5 nach zwölf ist.
Wenn der Golfstrom schwächelt und zusammenbrechen würde, wäre das schlimmste was uns hier auf der nördlichen Halbkugel passieren könnte.
Und wir hatten eigentlich gedacht, dass wir den ganzen Schlamassel nicht mehr miterleben müssten. Aber wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben...
Hmmm...
Der Klimawandel scheint unaufhaltsam. Wir können das spüren, spüren es und es macht uns Angst. Gerade die, die schon älter sind und sich ihrer Kindheit und Jugend erinnern, spüren es deutlicher.
Ja, besonders hier im dicht besiedelten Europa.
Dieser Planet ist nun mal ein komplexes und empfindliches System.
Wachstum, Wachstum, Wachstum, die Predigt unserer Politik. Ohne Wachstum kein Wohlstand, Arbeitslosigkeit, Armut und Untergang. Klimawandel, ja, den gibt es, er wird kaum noch geleugnet. Das muss gleichzeitig geschehen. Wachstum fördern und den Klimawandel bekämpfen, sagen unsere Politiker. Kernfusion, unerschöpfliche Energie,unabhängig von fossilen Brennstoffen und am besten kostenlos. Wohlstand für alle. Was für eine grandiose Zukunftsvorstellung. Das geht doch gar nicht.
Irgendeiner zahlt immer die Zeche.
Die Welt wird kollabieren. Wir können es langsam sehen. Uns wird das nicht mehr betreffen, wir werden alle hinüber sein. Schon Herbert Gruhl in seinem Buch „Ein Planet wird geplündert.“ wies darauf hin, bereits 1975.
Argumente wie: Es hat schon immer Wandel im Klima gegeben, auch ohne Zutun des Menschen. Man denke nur an die Eiszeit. Doch das Argument zieht nicht. Denn wir haben das Problem geschaffen.
Die vielbeschworene Weltgemeinschaft heuchelt Solidarität. Doch nach dem Motto:„Alle denken an sich, nur ich denk an mich.“, wird gehandelt.
Doch wir haben noch Zeit. Unser Urlaub auf Gomera bleibt gesichert. Zwar werden wir etwas mehr Aufwand betreiben müssen, mehr Geld ausgeben, doch wir werden bis ans Ende unserer Tage reisen können. Unser schlechtes Gewissen wird verdrängt.
Ich frage mich gerade, was das mit Gomera zu tun hat. Gomera ist ein Refugium. Hier können wir die Augen schließen und ansatzweise noch spüren, wie es mal war, das unbeschwerte Leben. Doch auch Gomera wird eingeholt.
Viele vertrauen auf Wissenschaft und Forschung. Es wurden immer Lösungen gefunden. Ich befürchte jedoch, dass sie schon längst abgehängt wurden. Es hilft kein Jammern und Worte wie: Wir hätten früher etwas tun sollen. Wir haben es nicht getan. Doch Schluss mit der Schwarzmalerei.
Ich vermisse das alte Gomera-Gefühl. Ich will in Los Christianos auf der Terrasse sitzen, ein Dorada trinken und in Ruhe auf die Fähre warten, um dann im Sonnenschein die Insel zu sehen, von Bord zu gehen, um endlich da zu sein.
Da kann man dann Klimaziele setzen wie man will - es wird nicht mehr gelingen.
Vielleicht haben wir diesen Punkt schon erreicht? Wer weiß das schon.
Der jährliche Anstieg des Meeresspiegels auf den Kanaren wurde zuletzt mit 2,7 ± 0,4 mm ermittelt (Messzeitraum 1993-2019). Damit hat sich der Anstieg gegenüber dem Zeitraum 1948-2019 mit 1,09 mm bereits mehr als verdoppelt und die Zunahme der Geschwindigkeit setzt sich weiter fort.
https://www.mdpi.com/2076-3263/13/6/160
Beängstigende wissenschaftliche Prognosen, die von einem halben bis zwei Metern Anstieg bis Ende des Jahrhunderts ausgehen, erscheinen somit gar nicht mehr so unrealistisch.
... sagt der Generalsekretär der UN, António Guterres heute.
https://www.un.org/sg/en/content/sg/...-summer-record
Bei hier >30° heute und aktuell immer noch 25°, habe ich daher mal dieses Thema eröffnet, weil ich glaube, dass es in wenigen Jahren das größte Problem weltweit wird und UNS alle ausnahmslos betreffen wird. Der August hat nochmal den Juli als heißesten Monat seit Aufzeichnungsbeginn getoppt. Der Sommer 2023 wird damit wohl der mit Abstand heißete ever.
https://public.wmo.int/en/media/pres...ed-sea-surface
2023 - Heißester Sommer ever.png
Dass es 'rauf geht, war ja klar - aber so sprunghaft? Das macht Angst! Guterres spricht von Klimakollaps - meint er nicht vielleicht schon den irreversiblen Point-of-no-return, an dem jegliche anthropogene (menschenmögliche) Bemühungen "für die Nüsse sind"?
Geändert von Gomeraforum (06.09.2023 um 21:48 Uhr) Grund: Originalquellen verlinkt
Für die Nüsse? Also ich finde jede Bemühungen immer gut, auch wenn sie nur kleine Effekte haben mögen.
Wie heißt es: und wenn ich weiß dass morgen die Welt untergeht so pflanze ich doch heute einen Baum!
Nee!
Was ich meinte und auch schon mehrmals hier schrieb, ist der Punkt, wo sich die natürlichen Prozesse (abnehmende Albedo, Methanentweichung in tauenden Permafrostgebieten ...) so enorm verstärken, dass es dann trotz "Vollbremsung" nicht mehr reicht, um den Karren zu wenden.
Und es geht immer schneller.
Noch vor 5 Jahren haben wir alle gedacht, das betrifft unsere Kinder und vor allem die Enkel.
Doch heute erkennen wir mit Schrecken, dass wir ja selbst davon betroffen sind.
Und es gibt immer noch Leute, die das für ganz normale Wetterschwankungen halten.
Das Meereswasser bei den Kanaren ist immer noch deutlich wärmer als üblich. Diese Rekordtemperaturen sind vielleicht schön zum Baden aber es bringt so einiges durcheinander.
Vor einem Golfstrom-Zusammenbruch wird ja regelmäßig gewarnt aber nun nährt eine frische Wissenschaftsarbeit die Befürchtung, dass auch die Atlantische Meridionale Umwälzzirkulation (AMOC) kollabieren könnte. Gemäß der Modellrechnung, die 2.000 Jahre weit reicht, würde der Anstieg des Meeresspiegels abermals beschleunigt und das Klima in der Region der Kanaren um etwa fünf Grad Celsius kühler werden. Für Festland-Europa wären die klimatischen Auswirkungen noch viel beunruhigender.
https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.adk1189
Nur eins von vielen möglichen Kipppunkt-Szenarien, die insgesamt schwer kalkulierbar sind.
Solche Studien, die eine ganz schlimme Änderung aller möglichen Dinge durch den Klimawandel vorhersagten, gab es schon länger. Ob sie so eintreffen oder anders sei dahingestellt. Ich denke, es wird noch schlimmer sein, als wir uns vorstellen können bzw. als uns gesagt wird. Als nach dem Weltklimagipfel und im Pariser Übereinkommen 2015 die Obergrenze des globalen Temperaturanastiegs auf 1,5° festgelegt wurde, konnte sich noch niemand vorstellen, dass das bereits 2023 gerissen wird.
Und es wird kaum etwas dagegen unternommen. Alle eingeleiteten Maßnahmen sind deutlich zu gering, um die Kipppunkte zu verhindern, ab wann es sowieso egal ist, weil wir keinen Einfluss mehr hätten.
"Gnade uns Gott" könnte ich als Atheist sagen - unsere Erde vergibt uns jedenfalls nicht!
Zum ersten Mal seit Beginn der Wetteraufzeichnungen am Observatorium Izana blieb der Teide diesen Winter schneefrei. Die rote Linie kennzeichnet eine generelle Abwärtstendenz der Schneemenge am Teide.
https://x.com/AEMET_Esp/status/1768903916807139611
Unterdessen verzeichnet der Kohlenstoffdioxid-Anteil in der Atmosphäre am Messpunkt Mauna Loa heute mit über 427 ppm einen neuen Rekordwert.
https://keelingcurve.ucsd.edu/
Als ich 1956 geboren wurde, lag der Anteil noch bei ungefähr 315 ppm.
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